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Zeit und die Grenzen des Politischen: Antihistorische Exkursionen aus Südasien

Zweite Berlin Southern Theory Lecture mit der indischen Historikerin Prathama Banerjee am 10. Dezember 2020 / Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient

Nr. 234/2020 vom 03.12.2020

Eine „antihistorische“ Denkweise aus Sicht der Southern Theory mit Blick auf den südasiatischen Raum ist das Thema eines Vortrags der indischen Historikerin Prof. Prathama Banerjee am 10. Dezember. Aufbauend auf historischer Kritik, setzen sich Vertreterinnen und Vertreter der Southern Theory mit Zeit und Zeitlichkeit auseinander, um den Bereich des Politischen auszuloten. So soll der Weg bereitet werden für eine dekoloniale Zukunft, die aus eigenen begrifflichen Resourcen aus dem globalen Süden gestaltet wird. Prathama Banerjee hält ihren Vortrag im Rahmen der Berlin Southern Theory Lecture, die online übertragen wird und in englischer Sprache stattfindet. Als Diskutant ist der Religionswissenschaftler Prof. Abdulkader Tayob von der University of Cape Town und gegenwärtig am Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) affiliierter Georg-Forster-Preisträger der Alexander-von-Humboldt Stiftung angekündigt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin und vom ZMO.

Prathama Banerjee studierte Geschichte an der Jawaharlal Nehru Universität in Neu-Delhi, Indien, und an der School of Oriental and African Studies in London, Großbritannien. Neben Geschichte interessiert sie sich in ihrer Forschung besonders für Politische Theorie, Philosophie und Literatur. Grundsätzliche Aspekte ihrer aktuellen Arbeit sind in ihrem nun in Kürze erscheinenden Buch Elementary Aspects of the Political: Histories from the Global South (Duke University Press) nachzulesen. Am Centre for the Study of Developing Societies in Delhi arbeitet Banerjee mit ihren Kolleginnen und Kollegen in einem interdisziplinären Umfeld an einer kritischen Aufarbeitung der Grundbegriffe und Ansätze von Sozialtheorie in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Dies geschieht mit Blick auf eine konzeptionelle Neuorientierung, die konstruktiv über eurozentristische Dominanz hinausgeht und sich auf alternative Begrifflichkeit aus dem Globalen Süden, vor allem Südasien, konzentriert.

Ziel der jährlich stattfindenden Berlin Southern Theory Lecture ist es, Beiträge zur Erkenntnistheorie aus dem Globalen Süden in den Vordergrund zu rücken. Die Vortragsreihe soll zu einem globalen Wissensaustausch beitragen und postkoloniale Asymmetrien aufzeigen, sodass theoretische Debatten in den Sozial- und Geisteswissenschaften an Vielfalt gewinnen. Den ersten Vortrag zum Auftakt hielt im Dezember 2019 der Ökonom Felwine Sarr von der Université Gaston Berger in Senegal. In diesem Jahr ist die Veranstaltung von der Freien Universität und dem ZMO in Zusammenarbeit mit dem Forschungscampus Dahlem und der Initiative „co2libri“ organisiert, unter Unterstützung vom Berlin Center for Global Engagement innerhalb der Berlin University Alliance.

Weitere Informationen

Veranstaltung

Weiterführende Links

Kontakt für Journalistinnen und Journalisten

Lena Herzog, Leibniz-Zentrum Moderner Orient, E-Mail: lena.herzog@zmo.de

Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Dr. Kai Kresse, Freie Universität Berlin, Leibniz-Zentrum Moderner Orient, E-Mail: kai.kresse@zmo.de

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