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Die Freie Universität als Tech-Hub

Drei Ausgründungen der Freien Universität Berlin erhalten Investorenkapital

Nr. 039/2021 vom 04.03.2021

Die Start-ups Levity, Peregrine und Famedly treiben mit ihren innovativen Produkten in unterschiedlichen Branchen die Digitalisierung voran. Ihre Geschäftskonzepte wurden mit Unterstützung von Profund Innovation, der Service-Einrichtung für die Förderung von Unternehmensgründungen und Innovationen in der Abteilung Forschung der Freien Universität Berlin, auf dem Campus entwickelt. Nun konnten die Gründerinnen und Gründer Risikokapitalgeber für das weitere Wachstum ihrer Unternehmen gewinnen.

In Start-ups, die zuvor das Berliner Startup Stipendium an der Freien Universität Berlin erhalten hatten, wurden insgesamt schon mehr als zehn Millionen Euro Risikokapital investiert. So akquirierten auch die ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten von 7Learnings, Aivy, Aumio, Construyo, DearEmployee, Warehousing1 und YoLife bereits Investitionen in sechs- oder siebenstelliger Höhe. Das Stipendienprogramm wird aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie des Europäischen Sozialfonds finanziert.

Levity

Das Start-up Levity hat eine Finanzierungsrunde über 1,7 Millionen Euro unter der Leitung des in London ansässigen Fonds Angular Ventures von Investor Gil Dibner abgeschlossen. Mit Levity können Unternehmen sich wiederholende Prozesse automatisieren, die bisher menschliche Entscheidungen erforderten, etwa die Erkennung und Kategorisierung von PDF-Dokumenttypen, die Priorisierung von Kundensupport-Tickets und E-Mails oder die Erkennung von Bildinhalten. Damit erweitert das Team das Angebot an sogenannter „No-Code“-Software. Dahinter verbergen sich Software-Module, mit denen Unternehmen nach dem Baukastenprinzip passende Programme zusammensetzen können. Statt Codezeilen, die nur von Fachleuten verstanden und geschrieben werden können, bietet „No-Code“-Software grafische Oberflächen, sodass mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lage sind, damit hilfreiche Anwendungen zu entwickeln. Die Levity-Gründer Gero Keil und Thilo Hüllmann wurden 2018 mit einen Berliner Startup Stipendium an der Freien Universität Berlin gefördert. Die Ausgründung wurde von ihrem Mentor Prof. Dr. Hannes Rothe unterstützt.

Peregrine

Die intelligente Kamerasoftware der Peregrine Technologies GmbH macht Logistikfahrzeuge und Mobilitätsdienste sicherer und effizienter. Ein Konsortium angeführt vom britischen Risikokapitalgeber Vektor Partners und Brandenburg Kapital, einer Tochtergesellschaft der Brandenburger Förderbank ILB, sowie eine Gruppe erfahrener Gründer hat einen siebenstelligen Betrag in das Start-up investiert. Zwei der drei Mitglieder des Gründungsteams entwickelten intelligente Systeme in der Arbeitsgruppe des Informatikprofessors Raúl Rojas im Rahmen von Abschlussarbeiten und einer Promotion. Sie waren unter anderem am autonomen Auto „Made In Germany“ beteiligt und wurden zweimal Vize-Weltmeister mit den „FUmanoids“, den fußballspielenden humanoiden Robotern der Freien Universität. Mit ihrer Technologie wollen Dr. Naja von Schmude, Jorit Schmelzle und Dr. Steffen Heinrich Flottenbetreibern, Fahrern und anderen Dienstleistern – etwa Versicherungen – zeigen, was in der Umgebung eines Fahrzeugs tatsächlich passiert und weshalb. Mithilfe des Wissens aus der visualisierten Umgebung des Fahrzeugs lässt sich darüber hinaus die Verkehrssicherheit verbessern, etwa von Fußgängern und Fahrradfahrern entlang von Logistikrouten.

Famedly

Die Ausgründung Famedly GmbH hat ihre erste Finanzierungsrunde über einen hohen sechsstelligen Betrag abgeschlossen. Das Team um die Gründer Philipp Kurz und Niklas Zender entwickelt eine konsequent auf Datenschutz und klinische Prozesse ausgerichtete Open-Source-Kommunikationslösung für skalierbaren, dezentralen Datenaustausch in der Gesundheitsbranche. Mit dem aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH gewinnt das Start-up einen Investor, der bestens vernetzt ist und der den Bedarf der Branche kennt. Famedly wird zum Beispiel als klassischer Messenger eingesetzt, vor allem aber eignet sich die Lösung für das Abbilden von Prozessketten. Auch medizinische Geräte und weitere Digital Health-Lösungen können eingebunden werden. Famedly wurde zuerst mit einem Berliner Startup Stipendium und anschließend mit einem EXIST-Gründerstipendium an der Freien Universität Berlin gefördert. Mentor war Prof. Dr. Martin Gersch.

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