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Margherita-von-Brentano-Preis 2021 für Datenbankprojekt „Feminizidmap“

Mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung der Freien Universität Berlin

Nr. 146/2021 vom 28.07.2021

Der diesjährige Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin geht an das Datenbankprojekt „Feminizidmap“. Damit wird eine Initiative ausgezeichnet, deren Beteiligte seit 2019 Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts dokumentieren und die damit einen Beitrag zu Geschlechtergerechtigkeit in der Jurisprudenz leisten. Die öffentliche Preisverleihung ist für den Herbst 2021 geplant. Der mit 15.000 Euro dotierte Margherita-von-Brentano-Preis wird an herausragende Personen und innovative Projekte vergeben, die sich um die Frauenförderung oder die Geschlechterforschung verdient gemacht haben.

Die Jury betonte zur Begründung, die aus Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Aktivistinnen und Aktivisten bestehende Gruppe leiste mit der Dokumentation von Tötungsdelikten „Pionierarbeit“ auf einem Feld, das erst in jüngster Zeit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt sei. Der interdisziplinäre und internationale Zusammenschluss stelle wichtige Daten für weitere rechtliche, politische, soziale und kulturelle Veränderungen zur Verfügung, sodass diese Tötungsdelikte aufgearbeitet und künftig verhindert werden könnten.

Der 1995 ins Leben gerufene Margherita-von-Brentano-Preis wird alle zwei Jahre vom Präsidium der Freien Universität Berlin verliehen. Er gehört mit 15.000 Euro zu den höchstdotierten Frauenförderpreisen. Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem die Berliner Rechtsanwältin Seyran Ateş, das Forschungskollektiv „Frauen und Flucht“ und die Gruppe „Medical Students für Choice“.

Die Namensgeberin des Preises, Margherita von Brentano, promovierte 1948 bei Martin Heidegger und wurde 1971 Professorin am Institut für Philosophie der Freien Universität. Im Jahr 1970 wurde sie als erste Frau in das Amt der Vizepräsidentin der Hochschule gewählt. Margherita von Brentano machte es sich schon zu Beginn der 1960er Jahre zum Anliegen, die berufliche Diskriminierung von Frauen an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu überwinden. Sie wirkte auch in anderen gesellschaftlichen Feldern: So setzte sie sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1995 für die Errichtung eines Berliner Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des Holocaust ein.

Weitere Informationen

Kontakt

Dr. Heike Pantelmann, Geschäftsführerin des Margherita-von-Brentano-Zentrums der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 838-52482, E-Mail: heike.pantelmann@fu-berlin.de