Männliches Hoch oder weibliches Tief - dem Wetter einen Namen geben
Startschuss für Wetterpatenschaften 2022 am 8. September 2021, 00.00 Uhr MESZ
Nr. 175/2021 vom 06.09.2021
Der Startschuss für die Vergabe der Wetterpatenschaften 2022 fällt am 8. September um 00.00 Uhr. Im kommenden Jahr tragen die Hochdruckgebiete männliche Vornamen, die Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen. Die Meteorologinnen und Meteorologen des Vereins Berliner Wetterkarte e.V. in Kooperation mit der Freien Universität Berlin vergebe die Patenschaften unter www.wetterpate.de erneut mit dem Ziel, die studentische Wetterbeobachtung ihrer international meldenden Station Berlin-Dahlem am Institut für Meteorologie fortführen zu können. Die Preise betragen 360,- € für Hochs und 240,- € für Tiefs (inkl. gesetzl. Umsatzsteuer).
Seit 67 Jahren taufen die Meteorologinnen und Meteorologen in der täglichen Berliner Wetterkarte Hoch- und Tiefdruckgebiete. Seit 2002 kann die Bevölkerung im Rahmen der „Aktion Wetterpate“ Namen für die Druckgebiete wählen, für das Jahr 2022 also bereits zum 20. Mal. Damit unterstützen die Paten die Studierenden in ihrer praxisnahen Weiterbildung, sodass die mehr als 110-jährige Klimareihe der Freien Universität Berlin, die weltweit zu den längsten gehört, weitergeführt werden kann.
Eine Patenschaft gilt als beliebtes und originelles Geschenk zu ganz besonderen Anlässen, Geburtstagen oder auch zu Weihnachten. Viele Menschen nutzen diese Möglichkeit auch, um ihre interessanten, aber wenig verbreiteten Vornamen bekannter zu machen. Durch die zahlreiche Unterstützung konnten in diesem Jahr den Hochs und Tiefs wieder außergewöhnliche Namen wie Fürchtegott, Rama, Xenophilius, Cornelieke oder Lioba verliehen werden.
Auch aus meteorologischer Sicht blieben etliche Namen in Erinnerung. So brachte zu Jahresbeginn Tief Dimitrios Schneegewitter über der Nordhälfte Deutschlands. Tief Tristan sorgte für zahlreiche Schneefallrekorde; unter Hoch Helida gab es eine markante Kälteperiode. Auch Anfang April sorgte Tief Ulli mit Schneefällen nochmal für ein “Winter Wonderland”. Im Mai brachte Tief Hubertus eine Hitzewelle mit den ersten Temperaturen über 30°C in diesem Jahr sowie Tropennächten, die zu Beginn der Eisheiligen gerade so wieder ein Ende fanden. Eine erneute Hitzewelle kam Mitte Juni unter den Hochs Yona und Zoe auf. Anschließend zogen großräumige Gewittersysteme im Umfeld des 3-er Gespanns Ulfert-Wolfgang-Thanonont über Deutschland hinweg. An den letzten 2 Junitagen glichen ergiebige Regenfälle unter Tief Xero die bis dahin geringe Niederschlagsbilanz aus. Im Juli führte Tief Bernd vor allem in West- und Südwestdeutschland zu einer verheerenden Hochwasserkatastrophe.
Anka und Albert waren am 1. November 1954 die ersten Taufnamen in den Berliner Tageszeitungen. Inzwischen finden die Namen der Paten in den Wetterberichten vieler Medien Verwendung. Die studentischen Wetterbeobachtenden sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins Berliner Wetterkarte e. V. und des Instituts für Meteorologie wünschen sich auch für die Zukunft eine aktive Beteiligung der Öffentlichkeit. Mehr als 3.800 Menschen aus 17 europäischen Ländern sowie aus Brasilien, Japan, den USA und Südafrika konnten bereits als Wetterpaten begrüßt werden.
Weitere Informationen
- K. Bucher, D. Dietzel, L. Schulze, A.-M. Zibell. Tel: 030 838-71226 / -71225, E-Mail: wetterpate@met.fu-berlin.de Website: www.wetterpate.de
- Berliner Wetterkarte, Petra Gebauer. Tel: 030 / 838-53888