Darin befasst sich Janika Spannagel mit neuen Datenquellen zur akademischen Freiheit, etwa dem „Academic Freedom Index“, sowie mit der wachsenden Nachfrage nach qualitativen Fallstudien zur Situation der akademischen Freiheit in einzelnen Ländern. Die Forschungsarbeit biete eine Bestandsaufnahme der wichtigsten verfügbaren Datenquellen zum Stand der akademischen Freiheit, begründete die Jury die Preisvergabe.

Mit dem internationalen Preis für akademische Grundwerte wurden am 29. November insgesamt drei Nachwuchsforschende für ihren herausragenden wissenschaftlichen Beitrag zur Förderung wissenschaftlicher Grundwerte gewürdigt. Die Auszeichnung soll die Bedeutung der akademischen Grundwerte wie Wissenschaftsfreiheit, Integrität und Hochschulautonomie im Europäischen Hochschulraum in den Fokus rücken.

Janika Spannagel forscht an der Freien Universität Berlin zur Verbreitung und Anfechtung von Normen der akademischen Freiheit. Als Postdoktorandin ist sie am an der Freien Universität angesiedelten Exzellenzcluster SCRIPTS im Projekt „Science Friction: Patterns, Causes and Effects of Academic Freedom Contestations“ tätig. Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojektes werden die zunehmenden Anfechtungen der akademischen Freiheit international analysiert, bewertet und erklärt. In ihrer Doktorarbeit an der Universität Freiburg hat sie sich mit dem internationalen Schutz von Menschenrechtsverteidigern in autoritären Regimen befasst.

Janika Spannagel ist außerdem Non-Resident Fellow am Berliner Global Public Policy Institute (GPPi), wo sie vor ihrer Tätigkeit an der Freien Universität Berlin den bekannten „Academic Freedom Index“ mitentwickelt hat. Für ihre Arbeit und ihr Studium erhielt sie Stipendien von der Studienstiftung des deutschen Volkes, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Stiftung Mercator. Zuletzt ist das von ihr mitverfasste Buch „University Autonomy Decline - Causes, Responses, and Implications for Academic Freedom” im Verlag Routledge erschienen.

Den zweiten Platz des Preises für akademische Grundwerte erhielt die Politikwissenschaftlerin Dr. Elizaveta Potapova vom Public Policy and Management Institute in Litauen. Mit dem dritten Platz geehrt wurde die Politikwissenschaftlerin Dr. Milica Popović von der Central European University in Österreich. Finanziert wird die Auszeichnung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Über SCRIPTS

Das Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“ untersucht als Forschungsverbund die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um das Modell der liberalen Demokratie und Marktwirtschaft. Das Hauptziel von SCRIPTS ist es, zu verstehen, warum das liberale Ordnungsmodell trotz seiner politischen, wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften in die Krise geraten ist. SCRIPTS existiert seit 2019 und wird im Rahmen der Exzellenzinitiative von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis Ende 2025 gefördert. Das Cluster ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt und verbindet insgesamt acht Berliner Forschungsinstitutionen.