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Von „blitzliebe“ bis „Späppi“

Wie man mit digitalen Tools die große Liebe, die Freundschaft fürs Leben, psychische Hilfe, einen Parkplatz oder auch Hilfe im Studium finden kann, zeigte der 33. Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität Berlin

Nr. 245/2022 vom 16.12.2022

Eine App, die den Prozess der Therapiesuche vereinfacht, eine Plattform, die die Herausforderung von Zulassungen verschiedener Masterstudiengänge angeht und eine Speeddating-Lösung gegen den Online-Dating-Frust für junge Erwachsene - mit diesen drei pfiffigen Geschäftsideen haben Studierende beim 33. Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität Berlin die Jury überzeugt und die ersten drei Plätze belegt. Zudem gab es noch einen Sonderpreis und auch das Publikum durfte sein Favoritenteam wählen. Insgesamt traten in diesem Semester acht Teams in dem schon traditionsreichen Ideen-Wettbewerb an. Studierende verschiedener Fachrichtungen entwickelten diesmal vor allem digitale Ideen, die das Leben einfach machen können - darunter auch eine App, die Studierende verknüpft und dabei die einzigartige Berliner Späti-Kultur nutzt sowie eine browserbasierte KI-Lösung (Künstliche Intelligenz). Die drei besten Einfälle und Präsentationen wurden am Donnerstagabend prämiiert.

Bei so viel Einfallsreichtum für die Lösung von Problemen war die Wahl für Gewinnerteams gar nicht einfach für die Jury. Wie immer hatten die Teilnehmenden nur sieben Wochen Zeit, um eine Geschäftsidee auf die Beine zu stellen - und das mit geringstem Startkapital! Eine besondere Herausforderung - mit vielen Lernmomenten und vor allem mit viel Spaß. Denn darum geht es im Funpreneur-Wettbewerb: Spielerisch und mit Spaß das Gründen kennenlernen - um zu erahnen, was alles dazu gehört. Und wer weiß - vielleicht geht es danach ja noch weiter für einige Teams?

Die Abschlussveranstaltung ist das Highlight jedes Funpreneur-Wettbewerbs. In feierlicher Atmosphäre präsentierten die Studierenden am Donnerstagabend ihre Geschäftsideen vor einem breiten Publikum im Haus der IHK Berlin. Dabei wurd der Funpreneur-Wettbewerb von seinen langjährigen Partnern auch in diesem Jahr unterstützt. Großer Dank gilt erneut der Berliner Sparkasse, der IHK Berlin, den Wirtschaftsjunioren Berlin e. V., der Kanzlei Härting, der Ernst-Reuter-Gesellschaft e. V., dem Digital Entrepreneurship Hub sowie NFUSION, die den Funpreneur-Wettwerb finanziell und beratend unterstützen.

Die ausgezeichneten Ideen im Überblick:

Den ersten Platz der Berliner Sparkasse erhielt das Team Theraply mit Geraldine Graf, Finja Schürmann und Shakira Stösser. Ihre Geschäftsidee befasst sich mit der beschwerlichen Therapiesuche. In einer Krise mit Bedarf für psychologische Unterstützung ist es derzeit schwer, eine Übersicht von Angeboten für passende Therapieangebote und Therapeut*innen mit Kapazität zu finden. „Theraply“ ist die App, die bei der Therapiesuche hilft. Mit Einblicken in die Praxen der Therapeutinnen und Therapeuten und weiteren Hilfestellungen macht „Theraply“ den Findungsprozess einfacher und unterstützt zudem mit Formulierungshilfen gegen bürokratische Hürden.

Den zweiten Platz der Berliner Sparkasse erhielt das Team Chancen Master mit Léo Dubus, Michel Lücking, Khan Müller und Jan Willuda. Ihre Idee geht die Problematik von Zulassungsvoraussetzungen für Masterstudiengänge an. Die Masse an Angeboten für Masterstudiengänge, insbesondere für BWL-Studierenden, kann überfordern - vor allem, wenn die Zulassungsvoraussetzungen nicht klar sind. „ChancenMaster“ verschafft Abhilfe und bietet eine Masterplatz-Suchmaschine an. Mit Filterfunktionen und tollen Übersichten wissen Bachelorstudierende ganz genau, für welche Studiengänge sie an Berliner Universitäten zugelassen werden können.

Den dritten Platz der Berliner Sparkasse belegte das Team blitzliebe mit Mari Lena Leistner, Paula Quicker und Emma Wickert. „blitzliebe“ hilft Studierenden beim Speed-Dating im Kiez. Denn der Zeitverbrauch und das Unpersönliche beim Online-Daten sind nicht für Jede und Jeden etwas. Queer-friendly und mit Hilfe von Fragekarten, wenn man beim Gegenüber doch mal kein Wort herausbringt, bringt „blitzliebe“ Single-Studierende zusammen. Ziel ist dabei ein effizientes Kennenlernen in einem geschützten Raum. Das Team blitzliebe erhielt zudem den Publikumspreis.

Das Netzwerk NFUSION verlieh zudem einen Sonderpreis an das Team Cardinal. Nathan Ritter und Andrej Orlov überzeugten das Gründungsnetzwerk mit "Cardinal". Viele Texte sichten, das Wichtigste herausfiltern und dadurch die Textarbeit fristgerecht fertigstellen wird mit „Cardinal“ effektiver. Die Browser-Integration ermöglicht es Wissensarbeitenden mithilfe von Künstlicher Intelligenz Zeit zu sparen und doch das Wichtigste aus relevanten Quellen mitzunehmen. So können sie sich auf die eigene Textarbeit konzentrieren.

Und auch die anderen Teams sind Gewinnerteams. Denn alle Studierenden steckten viel Arbeit und Zeit in ihre Ideen und können stolz auf das Geschaffte sein.

„StableTable“ kommt ins Spiel, wenn Tische wackeln und ein Genießen von Restaurant- und Cafébesuchen somit erschweren. Mit ihrem Gadget und Blick auf Nachhaltigkeit machen sie Tische stabiler - und sorgen dafür, dass weniger Getränke verschüttet werden und recyceltes Plastik einen neuen Nutzen findet.

„Späppi“ verbindet Freundschaften-Finden und die einzigartige Berliner Späti-Kultur mit vorgeplanten Späti-Touren und Match-Funktionen von Gruppen in einer App. Corona hat für weniger Austausch unter Studierenden gesorgt. Mit „Späppi“ können Studierende neue Kontakte knüpfen und die Späti-Kultur kennenlernen.

„ParKING“ hat sich eine Lösung Autofahrende überlegt. Für viele Berlinerinnen und Berliner ist die Parkplatzsuche in ihrer Stadt ein zeitaufwendiges Unterfangen. „ParKING“ möchte Abhilfe schaffen und per App die Parkplatzsuche in der Hauptstadt vereinfachen.

„StudiConnect" hat neue Studierende im Fokus. Wie finde ich Anschluss an der Universität, wenn ich neu bin und auch dringend Unterstützung bei meinen Kursen brauche? „StudiConnect" hilft mit einer App, die Studierende innerhalb von Studienfächern zusammenbringt. So wird lernen einfacher und verspricht mehr Spaß.

DER FUNPRENEUR-WETTBEWERB

Im Funpreneur-Wettbewerb können Studierende in jedem Semester ausprobieren, was es heißt Gründerin oder Gründer zu sein. Die Freie Universität Berlin und der Digital Entrepreneurship Hub ermöglichen den Teilnehmenden ihren eigenen Ideen ganz praktisch nachzugehen. Dabei lernen sie anwendungsorientiert, mit wenig Ressourcen ihre Ideen im Team umzusetzen. Denn sie haben nur sieben Wochen Zeit und ein Startkapital von fünf Euro zur Verfügung. Nebenbei nehmen sie Stück für Stück die wichtigsten Grundlagen des Gründens mit. Dabei werden sie unterstützt von externen Dozierenden mit umfangreicher Praxiserfahrung. Zusätzlich begleiten sie Wirtschaftspatinnen und –paten der Wirtschaftsjunioren e. V. mit ihrer Expertise. Der Funpreneur-Wettbewerb findet jedes Semester unter Leitung von Janina Sundermeier und Martin Gersch, Junior-Professorin und Professor für Betriebswirtschaftslehre, sowie der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Annemarie Bloch statt. Er bietet spannendes Ausprobieren und Machen im Rahmen der Allgemeinen Berufsvorbereitung (ABV) und bringt Bachelorstudierende unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen.

In einer Abschlussfeier stellen die Teilnehmenden ihre Geschäftsideen einem Publikum vor. Eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Berliner Sparkasse sowie der Ernst-Reuter-Gesellschaft e. V., der Wirtschaftsjunioren Berlin e. V. und des NFUSION-Netzwerks der Freien Universität, wählt die überzeugendsten Konzepte.

„Auch wenn beim Funpreneur der Spaß im Vordergrund steht, ist es sehr beeindruckend, was die Studierenden innerhalb der sieben Wochen auf die Beine gestellt haben. Als Jury-Mitglied habe ich die Pitch-Trainings sowie den Wettbewerb begleitet und konnte so die Teams bei ihren Vorhaben unterstützen,“ sagt Oleksandra Ambach, Startup-Beraterin in der Berliner Sparkasse. „Mit ihrem Engagement will die Berliner Sparkasse junge Menschen schon zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in ihrem Studium für das Gründen begeistern und den Innovationsgeist in der Hauptstadt weiter fördern - für eine lebendige Gründerszene und einen starken Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Berlin.“

Weitere Informationen

Webseite

https://de-hub.org/teaching/funpreneur-wettbewerb/

Instagram

entrepreneurship@fu

Linkedin

www.linkedin.com/company/digital-entrepreneurship-hub

Kontakt

Annemarie Bloch, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft an der Freien Universität Berlin, E-Mail: a.bloch@fu-berlin.de