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Amtsantritt der neuen zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Freien Universität Berlin

Dr. Corinna Tomberger übernimmt Funktion / Hochschule würdigt das Wirken von Amtsvorgängerin Dr. Mechthild Koreuber

Nr. 078/2023 vom 14.04.2023

Die Kunst- und Medienwissenschaftlerin Dr. Corinna Tomberger nimmt am 16. April ihr Amt als neue zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Freien Universität Berlin auf. Sie folgt der Mathematikhistorikerin Dr. Mechthild Koreuber, die das Amt seit 1999 innehatte. Corinna Tomberger war im Januar 2023 vom Frauenrat der Hochschule gewählt worden. 

Die Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, gratulierte Corinna Tomberger und würdigte zugleich das jahrzehntelange Wirken von Mechthild Koreuber: „Frau Koreuber hat in den vergangen 24 Jahren die Gleichstellungsarbeit an der Freien Universität Berlin engagiert und couragiert auf- und ausgebaut und die Freie Universität Berlin nachhaltig geprägt. Dabei hat sie an unserer Universität wichtige Strukturen geschaffen und Instrumente entwickelt, mit denen wir heute noch erfolgreich arbeiten. Ich möchte vor allem ihren großen Einsatz für die Geschlechterforschung wie auch für die Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften hervorheben. Ebenso hat sie die Gleichstellungspolitik bundes- und landesweit sehr aktiv mitgestaltet. Dafür danken wir ihr herzlich."

In der Amtszeit von Mechthild Koreuber konnte der Frauenanteil bei Professuren an der Freien Universität Berlin deutlich gesteigert werden. 2022 war er auf den höchsten bisher an der Hochschule verzeichneten Wert gestiegen. Er erhöhte sich unter Berücksichtigung der Berufungen des Jahres 2022 auf 40 Prozent. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als 2020 und sieben Prozentpunkte mehr als 2010. Berücksichtigt wurden dabei alle Professuren mit Ausnahme von C2-, Stiftungs-, Erstattungs-, Gast- und Seniorprofessuren. Von den 39 Rufannahmen des vergangenen Jahres waren zudem 26 und damit zwei Drittel auf Frauen entfallen. 

Mechthild Koreuber war seit April 1999 hauptamtliche zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin. Sie war zudem von 2011 bis 2019 im Vorstand der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen tätig. Von 2005 bis 2008 war sie Sprecherin der Landeskonferenz der Frauenbeauftragten an Berliner Hochschulen (LakoF). Im Jahr 2007 wurde sie als Beteiligte an der Initiativgruppe zur Gründung des Zentrums für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) an der Charité-Universitätsmedizin Berlin mit dem Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin ausgezeichnet. Studiert hatte Mechthild Koreuber Mathematik sowie Philosophie, Geschichte und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2014 promovierte sie an der Technischen Universität Braunschweig.

Die Vizepräsidentin und Japanologie-Professorin Verena Blechinger-Talcott betonte: "Für die Freie Universität Berlin gehören Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit zum Selbstverständnis. Die Freie Universität hat es sich zum Ziel gesetzt, die Repräsentation aller Geschlechter in allen Statusgruppen und den Abbau von diskriminierenden und exkludierenden Strukturen voranzutreiben.“ Hierfür hat Mechthild Koreuber während ihrer Amtszeit entscheidende Weichen gestellt.

Corinna Tomberger hatte anlässlich der Wahl einen Ausblick auf ihre Vorhaben im Amt gegeben. Unter anderem will sie sich an der Freien Universität Berlin für ein breit angelegtes Förderprogramm für Wissenschaftlerinnen in der Qualifizierungsphase, Doktorandinnen und Postdocs, einsetzen, mit besonderem Augenmerk auf jene, deren wissenschaftliche Laufbahn durch Care-Arbeit unter Pandemiebedingungen stark beeinträchtigt wurde. Zudem plädierte sie für ein fachübergreifendes Konzept für Geschlechtergerechtigkeit in den MINT-Fächern – die Abkürzung steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – und sie will auf einen bedarfsgerechten Ausbau der personellen Ressourcen für die Gleichstellung hinwirken.

Corinna Tomberger ist seit April 2022 Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin. Im Team Zentrale Frauenbeauftragte war sie bereits rund sechs Jahre als Referentin tätig. Sie verfügt über ein interdisziplinäres wissenschaftliches Profil mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung. Nach ihrer kunstwissenschaftlichen Promotion an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2006 war die studierte Sozialwissenschaftlerin im Ausstellungsbereich tätig und verfolgte zugleich ihre wissenschaftliche Laufbahn weiter. Sie lehrte an verschiedenen Universitäten, unter anderem Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 2012 bis 2014 als Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin im Fachgebiet Theorie und Geschichte der visuellen Kultur/Visual Studies. 

(cxm)

Pressefoto zum Download

Mechthild Koreuber (links) und Corinna Tomberger (rechts)

Mechthild Koreuber (links) und Corinna Tomberger (rechts)
Bildquelle: Michael Fahrig (li.), Bernd Wannenmacher (re.)

Weitere Informationen

 Kontakt

  • Freie Universität Berlin, Team Zentrale Frauenbeauftragte, Dr. Corinna Tomberger, Telefon: 030 / 838-54259, E-Mail: frauenbeauftragte@fu-berlin.de