Springe direkt zu Inhalt

“Echo. Echo: Temporal Collectives”

Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Temporal Communities“ vom 8. bis 11. September beim internationalen literaturfestival berlin

Nr. 166/2024 vom 06.09.2024

Zum vierten Mal in Folge arbeitet der an der Freien Universität Berlin angesiedelte Exzellenzcluster 2020 „Temporal Communities“ mit dem internationalen literaturfestival berlin (ilb) zusammen und begibt sich mit der Veranstaltungsreihe „Echo. Echo“ mitten in den Festivalbetrieb. Unter dem diesjährigen Thema „Temporal Collectives“ finden internationale Autor*innen für Lesungen und Gespräche zusammen, die um den Zusammenhang von Gemeinschaft und Zeitlichkeit kreisen. Damit sollen zwei der zentralen Forschungsfragen des Clusters in eine fruchtbare Diskussion mit Positionen und Praktiken der Gegenwartsliteratur gebracht werden. Insgesamt sind sechs Veranstaltungen in Deutsch oder in Englisch geplant. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, Tickets sind online erhältlich unter https://literaturfestival.com.

Temporal Collectives 2024

Temporal Collectives 2024
Bildquelle: internationales literaturfestival berlin

„Echo. Echo: Temporal Collectives“ besteht aus fünf Events im Hauptprogramm des ilb und einem Lesungs- und Audioworkshopformat mit der Autorin Chantal-Fleur Sandjon. Bei diesem Workshop erforscht eine Berliner Schulklasse anhand ihres Buches „City of Trees“ auf kreative Weise die Klänge der Literatur. Das Hauptprogramm im Berliner Festspielhaus umfasst u.a. das Event QUEERE UND TRANS* ZEITLICHKEITEN: KOLLEKTIVITÄTEN IN POESIE, das die Autor*innen Sergei Davydov, Zsuka Nagy, Łęko Zygmuntówne zusammenbringt. Sie diskutieren, was Mehrstimmigkeit für sie bedeutet, wie in ihren Texten Geschichte und Zukunft erzählt werden und welche Rolle queere und trans*-Communities in ihrem Schreiben im Kontext von Osteuropa und Russland spielen.

Für das Event WORÜBER MAN NICHT REDEN KANN, DAS MUSS MAN ZEIGEN schafft das in Berlin ansässige Literaturlabel KASCH, bestehend aus Malte Abraham und Chris Möller, mit der Autorin Ulrike Sterblich einen Live-Writers-Room, in dem das Schreiben selbst auf die Bühne kommt. Das Event bricht mit den Konventionen der Literaturlesung, indem es in einem Live-Setting einen literarischen Text kreiert und Einblicke in den Entstehungsprozess von Literatur gibt. 

Weitere Veranstaltungen beleuchten die Besonderheiten des kollektiven Schreibens. So stellt das italienische Kollektiv Wu Ming in einer Deutschlandpremiere ihr neues Buch „Ufo 78“ vor und spricht über kollektive Schreibprozesse und deren Einfluss auf Form, Produktion und Wahrnehmung von Literatur. Bei SOUNDING COLD SPACES treffen Autor*in und Aktivist*in Timimie Gassko Märak und Linnea Axelsson aufeinander, um über Themen wie Fürsorge, nicht-menschliche Handlungsmacht und die soziale Dimension der Klimakrise zu sprechen.

Das Festivalprogramm des Clusters trägt auch in diesem Jahr zentrale Forschungsfragen in den Literaturbetrieb und öffnet die Themen der Gemeinschaft und der Zeitlichkeit für den direkten Dialog mit Texten, Autor*innen und dem Publikum. Mit „Echo. Echo: Temporal Collectives“ setzt der Cluster sein seit seines Anlaufens 2019 zentrales Vorhaben fort, Forschung in den produktiven Austausch mit Formaten und Ansätzen der Literatur und des Kulturbetriebs zu bringen.

Veranstaltungsreihe Echo. Echo

Die mehrjährige Reihe „Echo. Echo“ als kooperatives Format des Exzellenzclusters der Freien Universität und des ilb interessiert sich für den Widerhall von Stimmen, Textformen und Traditionen in der Gegenwartsliteratur und geht unter wechselndem Themenschwerpunkt mit Autor*innen in den Dialog über die Mehrstimmigkeit und zeitlichen Verschränkungen, die ihre Literatur informieren.

„Echo. Echo“ wird kuratiert vom Research Associate Sima Ehrentraut (EXC 2020, Constellations), der Teil der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Berliner Kulturinstitutionen gewidmeten Bereichs CONSTELLATIONS am Cluster ist, sowie der Programmdirektorin des ilb, Simone Schröder.  In diesem Jahr wurde die Reihe maßgeblich durch die am Cluster ansässige Literaturwissenschaftlerin Alexandra Ksenofontova unterstützt, die am Cluster ein Postdocprojekt zur Politik und Geschichte fiktionaler Literatur im Präsenz durchführt und zu nicht-normativen Zeitlichkeiten sowie zur Schnittstelle von Literatur und Film forscht. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen zudem auf queerer Zeitlichkeit, Literaturen Osteuropas und russischsprachiger Literatur, was das diesjährige Programm geformt und mitausgerichtet hat.

Der Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“

Der Forschungsverbund „Temporal Communities“, angesiedelt an der Freien Universität Berlin, denkt Weltliteratur neu und geht davon aus, dass die zeitlichen Verflechtungen der Literatur entscheidend zu ihrer Globalisierung beitragen. Der Cluster, der 2019 seine Arbeit aufgenommen hat, ist eine dynamische und flexible Plattform für kollaborative Forschung mit einem umfangreichen Stipendienprogramm, einem globalen Netzwerk von akademischen Partnerinstitutionen und mit Kooperationen mit der lebendigen Literatur- und Kunstszene Berlins. 

Weitere Informationen

Kontakt

  • Sima Ehrentraut, Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“, E-Mail: sima.ehrentraut@fu-berlin.de