Fast dreißig Jahre ist es her, dass die französischen Virologen Luc Montagnier und Françoise Barré-Sinoussi das Humane Immundefizienz-Virus, kurz HIV, erstmals beschrieben. Inzwischen existiert mit der hochaktiven antiretroviralen Therapie eine Möglichkeit, das Leben der Infizierten zu verlängern. Doch konnte bislang weder ein Impfstoff noch ein Allheilmittel gegen den AIDS-Erreger gefunden werden. „Frustrierend“ sei das, sagt Max von Kleist, doch zugleich Ansporn für seine Forschung. Dabei ist der 32-Jährige weder Mediziner noch Pharmazeut: „Ich komme aus einer Ärztefamilie. Vielleicht hat mich das für medizinische Themen sensibilisiert“, sagt der gebürtige Berliner, der nach einem Bioinformatik-Studium an der Freien Universität Berlin an der National University of Ireland im Fach Mathematik promovierte. Seit vergangenem Oktober leitet Max von Kleist die Forschungsgruppe „Computergestützte Pharmakometrie (Computational Pharmacometrics)“ am Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin.