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Vorwort

17.04.2012

fundiert: Zukunft Erde

fundiert: Zukunft Erde

Klimawandel und Umweltzerstörung, Finanzkrisen und politische Unruhen, Armut und Hunger – die täglichen Nachrichten stimmen einen nicht unbedingt zuversichtlich für die Zukunft. In den vergangenen 200 Jahren hat der Mensch seine Umwelt verändert wie nie zuvor. Um auch künftigen Generationen ein lebenswertes Dasein zu sichern, stehen wir heute vor großen Herausforderungen. Wir müssen lernen, so zu leben, dass wir unsere Erde erhalten und nicht ausbeuten, dass wir regenerieren und nicht zerstören. Und dieser Verantwortung müssen wir jetzt nachkommen, ein Aufschieben können wir uns nicht mehr leisten.

Wie aber können diese Ziele erreicht werden? Werden die bald acht Milliarden Menschen jemals ein Leben in Frieden und Wohlstand führen können? Welche Technologien, welche Ressourcen werden wir dafür benötigen, von welchen werden wir uns verabschieden müssen? Zu verschieden scheinen die Interessen der Akteure in einer globalisierten Welt, zu bequem das konsumorientierte Leben in den Industrienationen, als dass Menschen bereit wären, Verzicht zu üben.

Doch diesen Zukunftsfragen müssen sich Experten in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ebenso stellen wie der einzelne Verbraucher bei seinem täglichen Einkauf. Nicht umsonst lautet das Motto des Wissenschaftsjahres 2012, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, „Zukunftsprojekt Erde“. Fundiert hat dies zum Anlass genommen, mit Forscherinnen und Forschern der Freien Universität einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Warum Deutschland eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Nutzung von erneuerbaren Energien spielt, erklären unter anderem der Gründer der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität, Martin Jänicke, die heutige Leiterin, Miranda Schreurs, sowie der Meterologe Ulrich Cubasch und der Osteuropa-Experte Behrooz Abdolvand. Die Herstellung von Mobiltelefonen und die Nutzung von Biokraftstoffen zerstören soziale Strukturen und obendrein die Umwelt in Lateinamerika und Afrika. Wie sich das auswirkt und welche Faktoren für die künftige Weltwirtschaft von besonderer Bedeutung sind, verdeutlichen Mitglieder des Forschungsverbundes desiguALdades und der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Irwin Collier.

Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt, Großstädte werden zu sogenannten Megacities – vor allem in China. Wie die Balance zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit im Bereich der Verkehrspolitik gelingen könnte, untersuchen die Geografen Gerhard O. Braun und Matthias Kracht mit einem Projekt in der chinesischen Megacity Hefei.

Die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität ist auch in der Politik gefragt: Zwei Professorinnen und vier Professoren gehören zum Expertenkreis, den Bundeskanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit dem von ihr initiierten Projekt „Zukunftsdialog“ berufen hat. Wir haben die sechs Experten nach den größten Herausforderungen der kommenden 25 Jahre gefragt.

Dass auch Verbraucher Experten für Nachhaltigkeit sein können, zeigen zwei Initiativen der Freien Universität: „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“ ist das Motto der „Schüleruni Nachhaltigkeit + Klimaschutz“, die von März 2012 bis Ende 2015 insgesamt acht Mal stattfindet. Die Hochschultage „Sustain it! Nachhaltigkeit + Klimaschutz“ bieten ein Forum für Studierende, Mitarbeiter und Wissenschaftler der Freien Universität. Fundiert hat Teilnehmende und Initiatoren der beiden Veranstaltungsreihen gefragt, warum und wie sie sich für Nachhaltigkeit einsetzen.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre, die einen hoffentlich nachhaltigen Eindruck hinterlässt – und natürlich alles Gute für die Zukunft.

Ihre fundiert-Redaktion