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Zeilen aus einer anderen Zeit

Wie deutsche Auswanderer im 19. Jahrhundert mit ihren Briefen aus den USA Geschichte schreiben

04.12.2007

Andrang und Aufbruch: 1909 hält der Fotograf Johann Hamann fest, wie sich von Hamburg aus viele Auswanderer auf den Weg in ein neues Leben machen.

Andrang und Aufbruch: 1909 hält der Fotograf Johann Hamann fest, wie sich von Hamburg aus viele Auswanderer auf den Weg in ein neues Leben machen.
Bildquelle: BallinStadt Hamburg

Früher dachten Wissenschaftler, dass Geschichte von großen Männern gemacht wird. Heute sehen sie es anders. Geschrieben wird Geschichte von einfachen Menschen, von Auswanderern auf der Suche nach dem Glück. In Briefen an die zurückgelassenen Familien erzählen sie von ihren Wünschen, Hoffnungen, Träumen, von dem echten Leben in einer neuen Welt. Wissenschaftler der Freien Universität haben Tausende archiviert und analysiert.

Die US-Wirtschaft braucht billige Arbeitskräfte

Arm sind sie und ungebildet, auf der Suche nach einem besseren Leben. Sie flüchten vor Hunger, Verfolgung und Schulden. In Europa haben sie am Ende des 19. Jahrhunderts keine Zukunft, in Amerika wenigstens eine Chance. Die Zuwanderer aus der alten Welt sind der Treibstoff für die Konjunktur der Vereinigten Staaten: Die Wirtschaft braucht nach dem Bürgerkrieg und zum Beginn der Hochindustrialisierung billige Arbeitskräfte, um weiter wachsen zu können. Wie ein Verbrennungsmotor saugt sie Einwanderungsströme an und verheizt sie: Die Neu-Amerikaner schuften als Näherinnen und Fabrikarbeiter, als Prostituierte und Köche; sie rollen Zigaretten von Hand, sie entladen Kähne, sie zimmern Särge – oft schlecht bezahlt, häufig mehr als zwölf Stunden täglich. Wer krank wird und nicht zur Arbeit erscheint, bekommt keinen Lohn.

Trotz der zum Teil katastrophalen Arbeitsbedingungen reißt der Zuwanderungs-Strom nicht ab. Immer neue Rekorde verzeichnet die Einwanderungsstatistik: Im Jahr 1842 kommen zum ersten Mal mehr als 100.000 Menschen, acht Jahre später sind es bereits mehr als 300.000, 1882 fast 800.000. Etwa 19 Millionen kommen im Laufe des gesamten 19. Jahrhunderts, bis 1924 ist die Zahl auf 36 Millionen Menschen angewachsen – allein aus Europa. Die deutschen Kleinstaaten und Städte werden zu Auswanderungsgebieten: Zwischen 1820 und 1914 siedeln fünf Millionen Deutsche über.


Die Fackel der Freiheit hält sie in den Händen. Für die Auswanderermassen aus Europa der Beginn eines neuen Lebens.
Quelle: iStockphoto

Eine zeitgenössische Autorin schreibt in einem Gedicht über die Freiheitsstatue: „Schickt mir eure müden, eure armen, eure unterdrückten Massen.“ Und sie kommen in Massen – ein bestochener Richter in New York bürgert an einem Tag 2.000 Einwanderer ein, jede Minute drei. Ein Journalist schreibt: „Schneller als ein Schlachthof in Cincinatti Schweine zerlegt.“

Der einzige Weg in die Heimat – per Post

Für all die Neuankömmlinge gibt es nur einen Weg, den Kontakt zur alten Heimat zu halten: per Post. Den zurückgelassenen Familien in Europa berichten sie von ihren Wünschen, ihren Träumen, ihren Nöten und Ängsten. Die Grammatik und Rechtschreibung dieser Auswandererbriefe ist so abenteuerlich wie ihre Geschichten und Eindrücke. „Ich bin ein Knecht geweßen 2 Monat in Newyork“, schreibt einer im Februar 1864, „dort habe ich die mehrsten Thränen geweint in meinen Leben.“ Eine andere wendet sich 1884 an eine daheim gebliebene Freundin: „Donnerwetter hab ich noch ganz vergessen zu erzählen was es hier für schöne Früchte in Kamerika giebt.“ Das orthografische Chaos ist ein historischer Schatz – die Auswanderer-Briefe sind für Wissenschaftler von heute höchst ergiebig. Spätestens seit den 1970er Jahren nämlich hat sich das Geschichtsverständnis umfassend gewandelt: Historiker interessieren sich nicht mehr nur für Worte und Taten großer Männer, sondern auch für das Leben der einfachen Leute. Die haben allerdings selten Anlass gehabt, der Nachwelt etwas Schriftliches zu hinterlassen. Warum hätte ein Bauer etwas über seine Arbeit schreiben sollen? In vielen Dokumenten und Archiven kommen einfache Menschen deshalb meist nur als Nummern vor, als statistische Größe. Ausführlicher erwähnt wird häufig nur, wer ein Verbrechen verübte.

Alltag in einer neuen Umgebung

Anders die Auswanderer: Viele schrieben regelmäßig und ausführlich über ihren Alltag in einer neuen Umgebung. „Der hohe Quellenwert von Auswanderer-Briefen, noch vor 30 Jahren kaum beachtet, ist heute unbestritten“, sagt Ursula Lehmkuhl, Professorin für die Geschichte Nordamerikas und Erste Vizepräsidentin der Freien Universität. Sie leitet ein Forschungsprojekt, in dessen Rahmen solche Briefe gesammelt, transkribiert und ausgewertet werden. „Sie sind nach wie vor neben den wenigen erhaltenen Tagebüchern die einzigen zeitgenössischen und tatsächlich subjektiven sozialgeschichtlichen Zeugnisse für die Prozesse der Auswanderungsentscheidung“, sagt Lehmkuhl.

In den 1980er Jahren entstand in Bochum die mit Abstand weltweit bedeutendste Sammlung von deutschen Auswandererbriefen. Sie umfasst gut 5.000 veröffentlichte und etwa 7.000 unveröffentlichte Briefe. Eine zentrale Schwäche: Nahezu alle Briefe stammen aus westdeutschen Gebieten. Als die Sammlung zustande kam, konnten die Wissenschaftler nicht in der DDR nach Briefen fahnden. Ursula Lehmkuhl und ihr Team vom John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität haben das in Zusammenarbeit mit der Forschungsbibliothek Gotha nachgeholt.


Post vom anderen Ende der Welt: Auswandererbriefe sind als historische Quelle unersetzlich.
Quelle: Nordamerikabriefsammlung, JFKI und Forschungsbibliothek Gotha

Briefe aus Amerika nach Ostdeutschland

In einem „Neue-Länder-Projekt“ haben sie Briefe aus Amerika nach Ostdeutschland gesammelt und erschlossen. In mühevoller Kleinarbeit haben Senioren, die noch Sütterlin entziffern können, ehrenamtlich 4.000 Briefe transkribiert, sodass sie hinterher digitalisiert werden konnten. Die Richtlinien waren streng: Sprachliche Besonderheiten, auch Rechtschreibfehler und krude Grammatik, sollten erhalten bleiben – nur so kann auch die sprachliche Entwicklung untersucht werden.

Darüber hinaus untersuchen die Wissenschaftler, welche kommunikativen Funktionen die Auswandererbriefe haben. „Es ist ungeheuer spannend, zu analysieren, wie der Familienzusammenhalt aufrecht erhalten wurde“, sagt Ursula Lehmkuhl. Sie hat in vielen Briefen „eine Art Kaffee-und-Kuchen-Narrativ“ entdeckt: Die Auswanderer schreiben so, als würden sie sich von Angesicht zu Angesicht mit dem Adressaten unterhalten, als würden sie bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen.

Die Ergebnisse der Forschung zu den Auswandererbriefen werden nach und nach veröffentlicht. Im Mittelpunkt einer geplanten Veröffentlichung steht eine Serie von mehr als 200 Briefen, die mit einem Auswanderer aus dem thüringischen Raum begann: Johann Heinrich Carl Bohn, geboren am 21. Juli 1816. Der ist zwar alles andere als der Prototyp des armen, mittellosen Flüchtlings, aber seine Familie schreibt fleißig, und ein entfernter Nachfahre hat alles aufbewahrt – eine für die Wissenschaft glückliche Konstellation.

Die Familie Bohn – politische Abenteurer

Aus den Briefen und Erzählungen des Nachfahren – sein Name ist Roland Wehrmann, er ist heute weit über 80 Jahre alt – ergibt sich ein ziemlich umfassendes Bild der Auswandererfamilie Bohn, das durch Recherchen in zahlreichen Archiven und nach der Durchsicht anderer Quellen weitgehend bestätigt werden konnte. Die Geschichte lässt sich so erzählen: Johann Heinrich Carl Bohn ist in der Mitte seines Lebens ein politisch enttäuschter Mann. Als Lokalpolitiker hatte der Landwirt versucht, in den Jahren 1848 und 1949 eine liberalere Verfassung in seiner Heimat durchzusetzen. Er lebt in Remptendorf, einem kleinen Ort im Fürstentum Reuß älterer Linie – ein winziger Flicken im bunten Teppich, der damals die Landkarte der deutschen Klein- und Kleinststaaten bildet. Bohn ist ein wohlhabender Grundbesitzer und schafft es, in den verfassungsgebenden Landtag gewählt zu werden. Das ist zwar nicht die Nationalversammlung in Frankfurt, aber immerhin: Die Revolution erreicht das heutige Thüringen. Bohn verhandelt mit dem Fürsten, unterschreibt Petitionen – doch durchsetzen kann er sich nicht. Die reaktionären, beharrenden Kräfte obsiegen, eine neue Verfassung gibt es vorerst nicht. Später wird Bohn schreiben: „Der guthmüthige Deutsche erträgt alles mit Gedult, zieht am Staatskarren wie ein Stier, läst auf sich losfahren wie einen Bärr, u sich zuletzt schlagen Wie einen Hund.“

Politisch enttäuscht, aber nicht verfolgt

Bohn ist weder arm, noch wird er verfolgt. Doch wie für viele „48er“ wiegt die Enttäuschung über die gescheiterte deutsche Revolution so schwer, dass er beschließt, einen Neuanfang zu wagen. Die demokratisch verfasste Gesellschaft in den USA, das ist sein Ziel, dort will er sein Glück versuchen, sich eine neue Existenz auf bauen. Haus und Hof in Remptendorf verkauft er und reist 1852 zusammen mit seiner Frau, den sechs Kindern,  seiner Mutter und der Familie seiner Schwester nach Hamburg. Ein umgebauter Frachtsegler namens „Pumgusstuck“ bringt den Klan nach New York, von dort aus geht es weiter nach Ohio.

Dort bringt er es als Farmer – und wohl auch durch Geld- und Grundstücksspekulationen – zu einigem Reichtum. Doch der Kontakt nach Remptendorf reißt nicht ab – allein von ihm sind neun Briefe erhalten. Aus der Ferne kommentiert er gewohnt bissig die politischen Verhältnisse: „Es ist uns Bekannt das sich die Regierungen Deutschlants alle mühe geben um die Abschreckendsten Beispiele über Amerika zu Verbreiten.“ In den Vereinigten Staaten aber könne es jeder schaffen: „Es kommt das immer auf das Verhalten einer Familie selbst an, meine Nachbarn sind wenigstens 99 Procent besser wie in Remptendorf.“ Nach dem Tod seiner Frau reist er in die Heimat und heiratet erneut. Insgesamt zeugt er 16 Kinder.

Der rote Faden: Sozialismus

Zwei Söhne, die aus der zweiten Ehe hervorgehen, setzen später die vom Vater begründete Tradition des politischen Engagements fort. Frank und William E. Bohn interpretieren die 48er-Jahre des Vaters als, im doppelten Wortsinn, roten Faden: Sie selbst setzen sich für die „Socialist Party“ in den Vereinigten Staaten ein – „nicht  als kommunistische Hardliner, sondern eher sozialdemokratisch geprägt“, wie Jan Heine sagt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Briefprojekts an der Freien Universität. Die Gebrüder Bohn engagieren sich in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Während ihre Brüder vor allem daran arbeiten, das eigene Vermögen zu vermehren und als Hotelbroker und Sägewerkbesitzer Karriere zu machen, zieht es Frank und William in die akademische Welt. Beide studieren, promovieren sogar, und lehren an Universitäten und Einrichtungen der Arbeiterbildung. William gibt die Zeitschrift „New Leader“ heraus, beruft sich in seinen Texten ausdrücklich auf den Vater und dessen „German Revolution“ und das „Scheitern der Demokratie in Deutschland“.

Sein Bruder Frank arbeitet kurz als Korrespondent der „New York Times“, später vertritt er während des Ersten Weltkrieges die deutschen Sozialdemokraten auf einem Kongress in Paris. Weitaus gefährlicher ist sein Engagement im Zweiten Weltkrieg: Bei geradezu abenteuerlichen Operationen schleust er deutsche und österreichische Sozialdemokraten von Marseille aus in die USA, um sie vor der NS-Verfolgung zu retten.

Familiengeschichte spiegelt Weltgeschichte wider

Noch in hohem Alter ist er politisch aktiv und macht Wahlkampf für die Kennedys. 21 Mitglieder der Familie Bohn und deren Nachkommen haben in Briefen von all den Erlebnissen berichtet. Die Serie beginnt am 6. März 1856, als Johann Heinrich Carl Bohn seinem Schwager zum ersten Mal schreibt, und endet erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Noch heute besuchen sich der amerikanische und der thüringische Familienzweig gegenseitig. 150 Jahre ganz persönliche Familiengeschichte, die vieles widerspiegelt von dem, was die ganze Welt bewegte. Doch die Briefserie ist nur einer von vielen Schätzen, die in der Sammlung der Auswandererbriefe lagern und noch darauf warten, geborgen und ausgewertet zu werden.


Original und Transkript: Die Auswandererbriefe wurden von 20 ehrenamtlich arbeitenden Senioren abgetippt – nur sie konnten noch Sütterlin entziffern.
Quelle: Nordamerikabriefsammlung, JFKI und Forschungsbibliothek Gotha

Brooklyn, den 9./5. 1895.
Meine lieben Eltern u Schwester!

Zuerst lieber Vater sende ich Dir zu Deinem / Geburtstage die herzlichsten Segenswünsche / Der liebe Gott schenke Dir Gesundheit damit / Ihr noch viele Jahre glücklich und zufrieden / verleben möget. / Deinen lieben Brief liebe Schwester habe / ich erhalten u. danke Dir herzlich dafür; es / wäre ja auch mein Wunsch ich könnte Euch / einmal mein Herz ausschütten und / möchte dagegen auch einmal alles von / Euch wissen, aber es kann ja nicht sein, / denn mein Mann liest die Briefe und / Heimlichkeiten hasse ich und so müssen / wir halt im Hofton weiter verkehren, bis / andere Zeiten kommen. Ich bin nun / einmal verheirathet und habe mich schon / in vieles fügen lernen müssen. / Sonst sind wir alle Gott sei Dank gesund / und ich bin froh, daß es bei Euch meine Lieben / diesen Winter auch ohne ernstlich Krank= / heit abgegangen ist. Hier hat die Hitze / heute auch ihren Einzug gehalten, es war schrecklich heiss u. auch der Abend ist drückend.

Seite 2: Letzten Montag war ich mit meinem / Mann auf dem Kirchhof wir haben das / Grab meines Schwiegervaters zurecht ge= / macht, es steht alles in voller Blüthe; die / Bäume sind wie beschneit, es ist eine Pracht / an den herrlichen kleinen Orten vorbei / zu fahren. Heute war ich mit meiner Schwieger= / mutter ausgegangen, wir haben Unter= / wäsche eingekauft. Für diesen Sommer habe ich / mir wieder ein schwarz seidenes [Grenadienen] / Kleid gemacht; mit einfachen Rock und garnierter / Taille. Hüte haben hier eine enorm große Facon / u so habe ich auch einen großen schwarzen / Spitzenhut mit einen einfachen grünen / Zweig. Auch eine schillerige  seidenen Blouse habe / ich mir zu einen schwarzen Rock gemacht. / Ich bin recht froh, daß ich meine Näherei fast / alle im kühlen Wetter beseitigt habe, denn / in der Hitze hat man gerade mit waschen u / bügeln u der übrigen Hausarbeit gerade / genug zu thun. Jedesmal wenn der schöne Mai wiederkehrt kommen auch wieder / die schönen Erinnerungen zurück, wie / oft habe ich doch mit Anna Wachsmuth die /

Seite 3:
schönen Maisonntagmorgen auf dem / Feld zugebracht, wo wir von der Zukunft / schwärmten u. wie ganz anders ist alles, alles / geworden. Ich träume überhaupt so oft von / Anna Wachsmuth. Bitte grüßt ihre Mutter / recht herzlich von mir, wie würde sich wohl / Anna über die kleine Nichte freuen. Bertha / bekommt auch schon das zweite Kind, dieses / ist erst 14 Monate u. hier machen die Kinder / viel mehr Arbeit, als in Deutschland. Die Hitze / lässt die Kinder nicht zur Ruhe kommen, / so daß die Eltern oft die Nächte hindurch mit / den kleinen auf der Straße zubringen müssen, / u. am Tage ist es erst nicht in den Zimmern / auszuhalten. Unser Gärtchen ist auch wieder / recht hübsch in Ordnung, dieses Jahr hat ihn ein / Iteliäner gemacht. Das Rundtheil ist überschüttet / mit Veilchen die Wege sind mit Rosen einge= / fast u auf den Beeten blüth auch schon / allerlei. Heute Abend hatten wir Spargel= / salat, da habe ich an Euch gedacht u Euch welchen / gewünscht. Man kann hier überhaupt das ganze / Jahr über alles haben, wenn es nicht hier gebaut / wird, so kommt es in wenigen Tagen aus den / Süden. /

Seite 4:
nur ist dann im Preis ein Unterschied. / Das verschiedenste Obst und Gemüse was man / bei Euch nur den Namen nach kennt. Doch / kann man auch ohne Leckerbissen glücklich / sein. Wie geht es eigentlich Kemters? Lebt / unsere alte Christiane noch? Und von was / für einer Marie hast Du liebe Anna geschrieb. / die Euch hat arbeiten helfen? Was macht / denn Ida Nicolali? Auch Moors grüßt von / mir. Ist Frieda Brödel verheirathet? / Nächsten Monat hat unsere Gemeinde auch / wieder ihr alljährliches Sommernachtsfest, was / in einen Park außer der Stadt abgehalten / wird. Letzte Woche war auch den Amandus / Wilhelm seine jüngste Tochter zweimal hier / aber ich war jedes Mal aus, sie wollte / meinen Mann bitten, er möchte seinen / Einfluß bei dem Broolyner Bürgermeister / für ihren Mann, welcher schon längere Zeit außer / Arbeit ist geltend machen. Sie ist nun nicht / wieder hier gewesen. Macht bitte keinen Gebrauch / davon; denn dergl. kommt in Amerika oft vor. / Nun will ich schließen und hoffen daß Ihr gesund / u munter seid. Unter tausend Grüßen und Küssen verbleibe ich Eure Helene.


Helfen Sie mit

Das Sammeln von Auswandererbriefen ist noch lange nicht abgeschlossen. Doch die Zeit drängt: Je länger man wartet, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Briefe verloren gehen – zum Beispiel bei Umzügen oder Wohnungsauflösungen. Der Bestand an Briefen im Privatbesitz schrumpft rapide. Wer Auswandererbriefe besitzt oder Hinweise geben kann, wird gebeten, sich an die Forschungsbibliothek Gotha, Handschriftenabteilung, Nordamerika-Briefsammlung, Postfach 100130, 99851 Gotha zu wenden. Weitere Informationen: www.auswandererbriefe.de