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Kulturelle Vielfalt, exzellente Forschung

Christina Peters leitet das Lateinamerika-Büro der Freien Universität.

25.06.2012

Das Verbindungsbüro der Freien Universität in Brasilien befindet sich in der Wirtschafts- und Finanzmetropole São Paulo.

Das Verbindungsbüro der Freien Universität in Brasilien befindet sich in der Wirtschafts- und Finanzmetropole São Paulo.
Bildquelle: São Paulo Turismo

Die 31-jährige Kulturwissenschaftlerin Christina Peters ist neue Leiterin des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Brasilien.

Die 31-jährige Kulturwissenschaftlerin Christina Peters ist neue Leiterin des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Brasilien.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

„Das Land hat mich begeistert“, sagt Christina Peters. „Besonders von São Paulo war ich so fasziniert, dass mich das Thema Brasilien nicht mehr losgelassen hat.“ Ihre Leidenschaft für das südamerikanische Land wird sie in Zukunft auch mit ihrem Beruf verbinden können: Im Juli bezieht die 31-jährige Kulturwissenschaftlerin ihr Büro in São Paulo, als neue Leiterin der brasilianischen Außenstelle der Freien Universität.

Überrascht ist wohl niemand über den Ort ihres neuen Arbeitsplatzes. „Meine Familie und Freunde haben wohl damit gerechnet, dass ich noch einmal für längere Zeit in Brasilien sein werde“, sagt Peters, die aus Neuss in Nordrhein-Westfalen stammt.

Das anfängliche Interesse kam zunächst durch die Sprache, die sie während eines freiwilligen sozialen Jahres in Portugal lernte, bevor sie in Saarbrücken an der Universität des Saarlandes „Historisch orientierte Kulturwissenschaften“ studierte. Die anhaltende Begeisterung für Brasilien kam schließlich während eines Auslandsjahres an der Pontifícia Universidade Católica de São Paulo, an der sie zu Internationalen Beziehungen und Geschichte arbeitete.

„Was mich besonders an São Paulo fasziniert hat, sind die Vielfältigkeit und die ständigen Veränderungen“, sagt Peters. „Es ist eine multiethnische Stadt mit vielen Einwanderergruppen. Das ist beeindruckend, gerade wenn man sich dafür interessiert, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen oder Hintergründe zusammenleben.“ Als sie im Juli 2008 als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Lateinamerika-Institut der Freien Universität (LAI) kam, beschäftigte sie sich mit dem Thema Fußball: Hier fertigte sie innerhalb der DFG-Forschergruppe „Akteure der kulturellen Globalisierung, 1860-1930“ ihre Dissertation über „Fußball und Identitäten in Brasilien aus transnationaler Perspektive, 1894-1930“ an.

Der gute Kontakt zwischen dem LAI und der brasilianischen Außenstelle der Hochschule ist Peters besonders aufgefallen. Daher freute sie sich, dass das Büro gerade zum Ende ihrer Promotion neu besetzt werden sollte. Ihre Kenntnisse der brasilianischen Sprache und Kultur, ihre Ortskenntnis und ihr Überblick über die Universitätslandschaft sowohl in Brasilien als auch in Deutschland wird sie bei ihrer neuen Tätigkeit gut einsetzen können. „Ich freue mich auf die neue Arbeit, auf den Kontakt mit den unterschiedlichsten Wissenschaftlern und natürlich auf São Paulo“, sagt Peters.

Mithilfe des im März 2010 eingerichteten Verbindungsbüros in der brasilianischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole soll die wissenschaftliche Kooperation zwischen der Freien Universität und den Universitäten und Forschungszentren in Brasilien und Südamerika gestärkt werden. Wichtige Aufgaben sind unter anderem die Betreuung von Wissenschaftlern der Freien Universität und ehemaligen Studierenden, in der Region für Studien- und Forschungsaufenthalte in Dahlem zu werben, wissenschaftliche Zusammenarbeit zu erleichtern und Forschungskooperationen auszubauen. „Brasilien ist in Lateinamerika, wissenschaftlich gesehen, eines der wichtigsten Länder“, sagt Peters.

„Von besonderer Bedeutung für die Freie Universität Berlin ist auch das neu aufgelegte brasilianische Stipendienprogramm Ciência sem Fronteiras, mit dem die brasilianische Regierung in den kommenden drei Jahren 75 000 Stipendiaten entsenden möchte – auch nach Deutschland.“ Das Verbindungsbüro in São Paulo ist nach den Vertretungen in New York, Moskau, Peking, Neu-Delhi, Brüssel und Kairo die siebte Außenstelle der Freien Universität. Die Dependance ist Teil des Zukunftskonzepts „Internationale Netzwerkuniversität“, für das die Freie Universität in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ausgezeichnet worden ist. Das Büro wurde mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) aufgebaut und wird neben Brasilien auf lange Sicht für den gesamten südamerikanischen Raum zuständig sein.

Die 31-jährige Kulturwissenschaftlerin Christina Peters ist neue Leiterin des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Brasilien.