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Die Welt zu Gast in Dahlem

27.08.2012

Schon in ihren frühen Jahren baute die Freie Universität Berlin internationale Netzwerke auf. Dass sie sich mit ihrem Internationalisierungskonzept zweimal im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt hat, ist daher alles andere als Zufall. Erfolg in akademischen Wettbewerben kann nicht durch kurzfristig programmierte Maßnahmen erzielt werden. Er beruht auf langfristiger Planung und gewachsenen Konzepten, die sich über Jahre und Jahrzehnte entfalten müssen. Ausgezeichnet werden keine Entwürfe am Reißbrett, sondern gelebte Formen der Zusammenarbeit, auf regionaler wie internationaler Basis.

Für die globale Wirksamkeit unserer wissenschaftlichen Aktivitäten sind Tagungen und Sommerschulen, Preisverleihungen und gemeinsame Studiengänge mit Partnereinrichtungen, Austauschprogramme und Stipendiatentreffen gleichermaßen von Gewicht.

Eine Einrichtung, die bereits seit mehreren Jahrzehnten die internationale Bedeutung unserer Universität unterstreicht, sind die „Dahlem Konferenzen“. Begründet im Jahr 1974 und seit 1990 an der Freien Universität angesiedelt, zielen sie auf die Entwicklung neuer Fragestellungen, Thesen und Forschungsansätze. Sie führen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zusammen und schaffen eine Plattform für disziplinenübergreifende Ansätze. Die „Dahlem Konferenzen“ erobern Denkräume jenseits institutionalisierter und organisatorisch gefestigter Wissenschaftsorganisationen. Immer wieder konnten durch sie in der Vergangenheit neue Themen erschlossen und auf diese Weise internationale Forschungsimpulse vermittelt werden. Das betraf die Klimaforschung ebenso wie Felder der internationalen Politik, den Umgang mit sozialen Risiken, die Regionalwissenschaften (zuletzt 2011 in der Konferenz zu „Wissen und Öffentlichkeit in Afrika“), aber auch lebenswissenschaftliche Themen aus den Gebieten der inneren Medizin oder der medizintechnologisch angewandten Optik.

Die „Dahlem Konferenzen“ zeichnen sich seit jeher dadurch aus, dass renommierte Forscherinnen und Forscher aus einem tagungsrelevanten Fachgebiet die Planung und Durchführung der Veranstaltung übernehmen. Ihnen fällt es zu, geeignete Referenten zu gewinnen, die Schlüsselvorträge zuzuordnen und am Ende den Ertrag der Konferenz in einem Sammelband zu dokumentieren. Bei der Auswahl gelten die Prinzipien der Internationalität und der Interdisziplinarität. Wer vorträgt, ist angehalten, die Grenzen der eigenen Fachkultur durch neue Fragestellungen zu überschreiten und unbekannte Horizonte anzupeilen.

So sind die „Dahlem Konferenzen“ zum Inbegriff moderner, global orientierter Wissenschaftspraxis geworden, zu einem Qualitätssiegel, das den internationalen Anspruch der Freien Universität Berlin vorzüglich dokumentiert. Nicht selten entstand aus einem ersten Tagungsbesuch eine langfristige Verbindung. Zahlreiche Gäste kehren immer wieder nach Dahlem zurück – die weltweiten Netzwerke entfalten von hier aus ihre kreative Wirkung. In den nächsten Jahren werden wir die „Dahlem Konferenzen“ noch stärker mit den durch die Exzellenzinitiative geförderten Focus Areas – international sichtbaren Forschungsschwerpunkten der Freien Universität – verbinden und dabei die Nachwuchswissenschaftler mit ihren Doktorandengruppen integrieren. So wachsen Tradition und Zukunftskonzept auch auf diesem Gebiet sinnvoll zusammen.