Die Freie Universtiät engagiert sich seit vielen Jahren für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und China. Nun baut die Hochschule ihre Zusammenarbeit mit dem Reich der Mitte weiter aus. Der Fachbereich Geowissenschaften kooperiert mit der Nanjing University in dem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderten Doppelmaster- Programm „Environmental Earth Sciences“.

Seit dem Wintersemester 2012/2013 können jeweils acht Studierende der Freien Universität und der Nanjing University mit einem geo- oder naturwissenschaftlichen Bachelorabschluss an dem viersemestrigen Studiengang teilnehmen und den akademischen Grad „Master of Science“ (M. Sc.) erlangen. Das interdisziplinäre, englischsprachige Programm bildet Absolventen darin aus, für komplexe Umweltfragen Lösungen zu finden. Es beinhaltet ein Auslandssemester an der Partneruniversität.

„Die Teilnehmer erwerben sowohl Kenntnisse über Ökosysteme als auch über geowissenschaftliche Systeme“, sagt der Koordinator des Programms Bernd Wünnemann. „Der Vorteil dieser Ausbildung ist, dass die Absolventen nicht nur fachspezifisches Detailwissen haben, sondern dieses auch in größeren Zusammenhängen anwenden können.“ Der Professor für Physische Geographie an der Freien Universität und der Nanjing University macht sich seit mehr als 20 Jahren um die wissenschaftlich-technologische Entwicklung Chinas verdient. 2011 erhielt er dafür den Freundschaftspreis der Volksrepublik, die höchste Auszeichnung für Ausländer.

Ein besonderes Anliegen ist Bernd Wünnemann der Umweltschutz: „In den vergangenen Jahren ist dieses Thema in China wichtiger geworden, es gibt Regierungsinitiativen zur Verbesserung des Umweltschutzes. Auch die Bevölkerung entwickelt mehr Interesse und Akzeptanz für entsprechende Maßnahmen.“ Das Studienprogramm biete Möglichkeiten, an Lösungen für die brisanten Umweltprobleme in China mitzuwirken. Die Berufsaussichten für Absolventen des „Master of Environmental Earth Sciences“ sind vielfältig: Mit ihren Kenntnissen können sie weltweit – vor allem in Europa und China – in Forschungseinrichtungen, Ämtern, Ingenieurbüros, Beratungsunternehmen und in der Politik arbeiten. Auch ein anschließendes Promotionsstudium wird zukünftig möglich sein: Zur Zeit ist eine gemeinsame Doktorandenausbildung der Freien Universität und der Nanjing University in einem internationalen Graduiertenkolleg in Planung.