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Molekulare Ebene

Gemeinsame Grundlagenforschung für Kosmetik und Medikamente

13.06.2014

Das Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin kooperiert mit der Zhejiang Universität in Hangzhou bei der Erforschung supramolekularer Architekturen. Christoph Schalley, Geschäftsführender Direktor am Institut und Professor für organische Chemie und modulare Synthese, hat die Zusammenarbeit mit seinem chinesischen Kollegen Feihe Huang aufgebaut. Gemeinsam leisten sie Grundlagenforschung an Gelen, die zum Beispiel für Kosmetik und Medikamente bedeutend sind.

Die Zusammenarbeit kam 2011 bei einer Vortragsreise Schalleys in China zustande und wird seitdem kontinuierlich ausgebaut. In Kürze kommt der dritte chinesische Wissenschaftler im Rahmen des Projektes nach Berlin. „Wir stehen noch am Anfang unserer Forschung“, sagt Schalley. Bislang ist eine Publikation aus der Zusammenarbeit hervorgegangen: „Wir haben gezeigt, dass wir Moleküle programmieren können, Architekturen zu bilden, die bestimmte Funktionen erfüllen. Dazu verwenden wir die Eigenschaft von Molekülen, sich selbst zu organisieren.“

Der nächste Schritt wird sein, diese Erkenntnisse auf Gele zu übertragen. Sie sollen mithilfe eines chemischen Signals von der festen Gelform in eine flüssige Form überführt werden, damit sie ihren Inhalt – zum Beispiel wirksame Substanzen in Medikamenten – gezielt freisetzen können. Von der Wissenschaftskooperation profitieren beide Seiten, wie Schalley erklärt: „Unser Institut ist bekannt für seine Leistungen in der Massenspektrometrie von lockeren Verbänden aus Molekülen, mit deren Hilfe ihre Wechselwirkungen nachweisbar sind – unabdingbar, wenn es darum geht, Molekülkomplexe durch äußere Signale gezielt zu beeinflussen.“

Die chinesischen Partner um Professor Feihe Huang hingegen verfügten über langjährige Expertise in der Erforschung von Gelen. „In China wird mittlerweile an vielen Standorten exzellente und innovative Forschung betrieben“, sagt Christoph Schalley. Die chinesische Wissenschaftslandschaft habe sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt: „Ich setze große Hoffnungen in die Zusammenarbeit mit China.“