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Ganz persönlich: Blick auf Berlin

13.06.2014

Li Shuangzhi

Li Shuangzhi
Bildquelle: privat

Der Germanist Li Shuangzhi ist der erste chinesische Nachwuchswissenschaftler, der mit dem Wilhelm-Grimm-Förderpreis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ausgezeichnet wurde. Der Preis würdigt herausragende internationale Zusammenarbeit in der Germanistik: Li Shuangzhi arbeitet nicht nur als Literaturwissenschaftler, sondern auch als Übersetzer deutscher Literatur ins Chinesische. An der Freien Universität schrieb er von 2009 bis 2013 seine Doktorarbeit. Inzwischen arbeitet er als Germanistikdozent an der Universität Nanjing.

Am meisten überrascht hat mich in Deutschland, ... dass Bäckereien, Restaurants und Kneipen bis 15.00 Uhr Frühstück anbieten – für all diejenigen, die in der Nacht zuvor eine tolle Party-Tour durch Berlin unternommen haben und sich Muße in Form eines langen Schlafs am Samstagvormittag gönnen wollen. Ehrlich gesagt, brauchte ich anfangs eine Weile, um die Frage zu verstehen: Wollen wir morgen um 14.00 Uhr zusammen frühstücken?

Heimweh nach China bekam ich, ... als der Frühling auch Anfang April noch auf sich warten ließ. In Nanjing, wo ich jetzt arbeite, freut man sich dagegen gewöhnlich schon im März über die Wärme, die Blüte und den Sonnenschein.

Zurück in China vermisse ich manchmal... die stille, aber fruchtbare Arbeitszeit im „Brain“, der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin, entspannende und entzückende Spaziergänge im Tiergarten und – das gemeinsame Frühstück mit Freunden um 14.00 Uhr in einem Kreuzberger Café.