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Globale Kommunikation

Deutsch-russischer Doppel-Master startet an Freier Universität und Staatlicher Universität Sankt Petersburg

Die Welt rückt enger zusammen. In den Medien spielen globale Themen eine immer größere Rolle. Aber auch die internationale journalistische Arbeit selbst ist Gegenstand von Analyse und Bewertung, wie sich aktuell an der sehr kontrovers geführten Debatte zur Qualität der Berichterstattung über die Ukraine-Krise zeigt. Zu diesen und weiteren Themen bietet das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität einen neuen Doppelmaster-Studiengang mit Lehrveranstaltungen in Berlin und Sankt Petersburg an.

Von dem großen Interesse am Thema zeugt, dass es insgesamt mehr als 70 Bewerbungen gab. Knapp 20 Studierende aus mehr als zehn verschiedenen Ländern, darunter neben Russland und Deutschland der Iran, Mexiko und Ägypten, wurden nun ausgewählt.

Die Studentinnen und Studenten des englischsprachigen Doppel-Masters „Global Communication and International Journalism“ befassen sich im Laufe des viersemestrigen Studiums mit der Berichterstattung in unterschiedlichen Medienformaten verschiedener Länder. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei Deutschland und Russland. Ziel ist es, Mediensysteme und -inhalte sowie Verbreitungskanäle in beiden Ländern zu vergleichen und Fragen zu Pressefreiheit und medienethischem Handeln aus länderübergreifender Perspektive zu diskutieren. Darüber hinaus sollen globale Wandlungsprozesse von Medienunternehmen untersucht werden.

„Unter Bedingungen digitaler Netzkommunikation sind nationalstaatlich begrenzte Perspektiven längst obsolet“, erläutert Professorin Margreth Lünenborg von der Arbeitsstelle Journalistik der Freien Universität. Hinzu komme, dass die Medien selbst Motoren der Globalisierung seien, da sie Bilder der Welt herstellten und zirkulieren ließen; zugleich trieben sie die Globalisierung durch hohes Tempo der Berichterstattung voran.

Das erste und dritte Semester verbringen die Studierenden an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, das zweite an der Freien Universität Berlin. Der Studienort des vierten Semesters kann frei gewählt werden: Berlin oder Sankt Petersburg – abhängig vom Aufenthaltsort des Betreuers der Masterarbeit. Margreth Lünenborg hält dies für eine gute Kombination: „Wir verbinden zwei attraktive Städte, in denen zwei jeweils national und international profilierte Universitäten zusammenarbeiten“, sagt sie. Außerdem verknüpfe der Studiengang die empirisch- sozialwissenschaftliche Orientierung des Berliner Instituts mit der eher praktischen Berufsfeldorientierung in Sankt Petersburg.

Beide Universitäten verbindet eine lange Tradition – an dieser Beziehung wird trotz der aktuellen Krise festgehalten. Seit 1968 besteht eine Kooperation zwischen den Hochschulen, seit 2012 eine strategische Partnerschaft. Das Internationale Journalisten-Kolleg in Dahlem bietet seit 15 JahrenWeiterbildungsangebote für Journalisten aus Osteuropa und Russland an.