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EU-Kredite auf dem Prüfstand

Forscher untersuchen Vergabe-Verhandlungen

Die Wirtschaftskrise hat viele europäische Länder von EU-Krediten abhängig gemacht. Politikwissenschaftler der Freien Universität Berlin untersuchen nun beispielhaft die Vergabepraxis für die Staatskredite. Das Vorhaben mit dem Thema „Troika-Schuldner-Verhandlungen in der Eurozone“ wird von Professorin Susanne Lütz von der Arbeitsstelle Internationale Politische Ökonomie am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft geleitet.

Ziel ist es, die Interaktion zwischen Gläubigern und Schuldnern vor der Vergabe und während des Verlaufes von Kreditprogrammen für fünf Länder der Eurozone zu beleuchten: Griechenland, Zypern, Irland, Portugal und Lettland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 450 000 Euro.

Untersucht werden sollen die Handlungsoptionen des mutmaßlich schwächeren Verhandlungspartners in Abhängigkeit von internationalen und innerstaatlichen Restriktionen und den Phasen des Programmablaufes. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und unter welchen Bedingungen ein Schuldnerland in der Lage ist, während des Verlaufes eines Kreditprogramms in den Verhandlungen mit den Gläubigern eine Abschwächung der Konditionen durchzusetzen und welche Strategien dafür verfolgt werden.