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Zu Gast

11.02.2015

Zu Gast an der Freien Universität: Der neuseeländische Nachwuchswissenschaftler und Geologe Robert Brears

Zu Gast an der Freien Universität: Der neuseeländische Nachwuchswissenschaftler und Geologe Robert Brears
Bildquelle: privat

Vulkanausbrüche und heftige Erdbeben gehören in Robert Brears’ Heimat zum Alltag. Da war es für den jungen Neuseeländer nur folgerichtig, sich der Geologie zuzuwenden. Besonders das Thema Wasser hat es Brears angetan, der derzeit als Gastwissenschaftler in der Nachwuchsforschergruppe (NFG) „Europa von außen gesehen“ („Asian Perceptions of the EU“) an der Freien Universität Berlin tätig ist. „Wasser und Wasserknappheit sind geologische Kernthemen. Gutes Wassermanagement wird mit Blick auf den Klimawandel immer wichtiger werden“, sagt Brears. Der Wissenschaftler ist überzeugt davon, dass Wassermanager stark vom internationalen Austausch profitieren können.

Deshalb hat er sich vorübergehend von seiner Alma Mater in Christchurch, der University of Canterbury, verabschiedet, um für einige Zeit nach Berlin zu kommen. Insbesondere Asien und Ozeanien bräuchten in Zukunft gutes Wassermanagement, sagt der Wissenschaftler: „Der asiatisch-pazifische Raum ist die Region mit dem größten Bevölkerungswachstum weltweit.“ Zusätzlich leide sie überdurchschnittlich stark an den Folgen des Klimawandels: „90 Prozent der Menschen, die zwischen 2001 und 2010 von Naturkatastrophen betroffen waren, leben im asiatisch-pazifischen Raum“, sagt Brears. Häufige Überschwemmungen gefolgt von Dürreperioden gefährdeten dort nicht nur die Landwirtschaft, sondern machten es für die Menschen vor Ort auch immer schwieriger, an sauberes Wasser zu gelangen.

„Die Auswirkungen von menschlichem Verhalten, der Urbanisierung und des Klimawandels sind für die Wissenschaft eine große Herausforderung“, sagt der Geologe. Kurzsichtiger Umgang mit Wasser – etwa, wenn giftige Abwässer ungefiltert in Flüsse geleitet würden – wirke sich auf das gesamte Ökosystem und somit auch auf den Menschen aus. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, dass sich Wissenschaftler weltweit austauschten, um gemeinsam Strategien für gutes Wassermanagement zu erarbeiten. „Europa ist ein guter Standort für meine Forschung, weil es im Wassermanagement und bei Wassertechnologien führend ist“, sagt Robert Brears.

Während seines Berliner Forschungsaufenthaltes führte Brears Interviews mit Experten und sammelte sogenannte bestpractice- Beispiele, die sich möglicherweise auch auf Asien und Ozeanien anwenden lassen. Bereits das dritte Jahr in Folge hat es Robert Brears an die Freie Universität gezogen, die er 2012 als Austauschstudent mit einem Erasmus-Mundus-Stipendium kennengelernt hatte. „Die Nachwuchsforschergruppe ist ein spannender Arbeitsplatz für mich. Wir arbeiten sehr gut zusammen und versuchen, auch wissenschaftlich ungewöhnliche Wege zu gehen.“