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Visionär, Vermittler, Macher

Hans-Uwe Erichsen als Kuratoriumsvorsitzender verabschiedet

Dank der Universität: Präsident Peter-André Alt steckt Prof. Hans-Uwe Erichsen die Goldene Ehrennadel an.

Dank der Universität: Präsident Peter-André Alt steckt Prof. Hans-Uwe Erichsen die Goldene Ehrennadel an.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Ein Nachmittag hätte wohl kaum ausgereicht, um das Leben und Wirken von Hans-Uwe Erichsen sowie seine wissenschaftliche Leistung ausführlich wiederzugeben. Bei der Abschiedsfeier für den langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden der Freien Universität konzentrierten sich die Laudatoren daher auf besondere Etappen im Lebenslauf des Juristen, der in vielen Ämtern national und international Wissenschaftsstrukturen entscheidend mitgestaltet hat: etwa als Professor für Öffentliches Recht an der Universität Münster, als Präsident der ersten gesamtdeutschen Hochschulrektorenkonferenz und als Präsident und Vizepräsident der Confederation of European Union Rector‘s Conferences.

Zu den wichtigen Ereignissen in seiner 13-jährigen Amtszeit als Kuratoriumsvorsitzender an der Freien Universität gehörten das Engagement der Universität gegen die Schließung des Universitätsklinikums Benjamin Franklin und der Erfolg in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder, als die Freie Universität zweimal für ihr Zukunftskonzept ausgezeichnet wurde.

Die Festredner brachten einhellig ihren Dank für Erichsens Engagement als Kuratoriumsvorsitzender zum Ausdruck, darunter Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft, die Kuratoriumsmitglieder Professor Karl-Heinz Hoffmann, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und Marianne Braig, Professorin am Lateinamerika-Institut der Freien Universität. Sie würdigten seine stets dialogorientierte Art, die von Vertrauen und Verlässlichkeit geprägte Zusammenarbeit sowie seinen Verdienst, in komplizierten Situationen stets die Nerven behalten und realitätstaugliche Ideen entwickelt zu haben.

Eine Geisteshaltung, die den gebürtigen Flensburger besonders auszeichne, seien Ruhe und Ausgeglichenheit, sagte der Präsident der Freien Universität Professor Peter-André Alt. Beide Qualitäten seien gestützt auf Erichsens reiche Erfahrung als Rechtsgelehrter und Verwaltungspraktiker, als Universitätsprofessor und Hochschulmanager, als Wissenschaftler und Wissenschaftspolitiker. Zudem sei er ein Gestalter gewesen, der Veränderungen anstrebt. „Er setzte Reformen mit jener Mischung aus Beharrlichkeit und Moderationsvermögen um, die ihn in besonderer Weise charakterisiert“, sagte Alt.

Als Erichsen sein Amt 2001 im Kuratorium antrat, sei die Freie Universität in einer schwierigen Situation gewesen, etwa angesichts der damaligen massiven Einschnitte in die Grundfinanzierung der Universität. Erichsen habe sehr schnellbewiesen, dass er genau die richtige Wahl für die komplizierte Berliner Gemengelagegewesen sei, sagte Peter-André Alt. Als Dank für seine Verdienste verlieh er dem ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden die Goldene Ehrennadel – eine selten vergebene Auszeichnung der Freien Universität.

Erichsens Nachfolger im Amt, der frühere Berliner Wissenschaftssenator Professor Jürgen E. Zöllner, erzählte von gemeinsamen Etappen in der deutschen Wissenschaftswelt. Kennengelernt haben sich die beiden Anfang der 1980er Jahre in der Hochschulrektorenkonferenz. Als Erichsen viele Jahre später das Angebot des Kuratoriumsvorsitzes an der Freien Universität erhielt, habe er Zöllner nach seiner Meinung gefragt. „Ich habe ihm zugeraten und gesagt, es sei eine einmalige Chance.“ Erichsen zeichne aus, gleichzeitig ein Visionär und Macher zu sein.

Erichsen selbst dankte allen heutigen und früheren Mitgliedern des Kuratoriums und des Präsidiums für ihre Unterstützung und die harmonische, vertrauensvolle Zusammenarbeit:„ Insgesamt waren es 13 durchweg spannende, interessante Jahre, die bei mir nie das Gefühl haben aufkommen lassen von wasted time.“

Er habe viele persönliche, bereichernde Begegnungen gehabt und viel gelernt, sagte er. Die Freie Universität empfinde er nach wie vor als „seine Sache“. Seinem Nachfolger im Amt wünschte er „viel Erfolg und die Beharrlichkeit, die man braucht, um diese Universität in ihrer Entwicklung auch weiterhin kritisch und konstruktiv zu begleiten, sodass sie noch erfolgreicher werde als sie es gegenwärtig ist.“