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Katz und Maus: Maut-Kontrollen optimieren

14.04.2016

Linienpläne verbessern oder mithilfe kniffliger Algorithmen die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit im Nah- und Fernverkehr erhöhen: Mit solchen Aufgaben setzt sich Ralf Borndörfer am Zuse-Institut Berlin (ZIB) auseinander. Gemeinsam mit seinen Kollegen optimiert der Mathematiker Verkehrssysteme. So auch im Hinblick auf effizientere Maut-Kontrollen für Lastkraftwagen. Lkw mit einem Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen müssen seit 2005 auf allen Autobahnen und vielen Bundesstraßen eine Gebühr zahlen, deren Entrichtung vom Bundesamt für Güterverkehr mit seinem Straßenkontrolldienst überwacht wird. In Kooperation mit dem Bundesamt erarbeiteten Borndörfer und seine Mitarbeiter Guillaume Sagnol, Thomas Schlechte, Stephan Schwartz und Elmar Swarat eine Lösung.

„Entscheidend ist, wann der Kontrolldienst auf welchen Autobahnabschnitten präsent ist“, sagt Borndörfer. „Kontrolleure und Lkw-Fahrer, die die Maut vermeiden wollen, verhalten sich dabei ein wenig wie Katz und Maus.“ Schwarze Schafe sollen effizient herausgefischt oder gleich ganz abgeschreckt werden. Viele Faktoren spielten dabei eine Rolle, sagt Borndörfer: „Man will zum Beispiel ein möglichst hohes Verkehrsvolumen untersuchen, es soll aber auch das gesamte Netz abgedeckt werden, und natürlich müssen alle Arbeitszeitregeln berücksichtigt werden.“ Ähnliche Methoden sollen demnächst auch bei der geplanten Pkw-Maut zum Einsatz kommen.

„Das Schöne an meinem Beruf ist, dass wir es hier mit Anwendungen der Mathematik zu tun haben, die sichtbar und nützlich sind“, sagt Borndörfer. „Mit Mathematik kann man vorhandene Mittel bestmöglich einsetzen und dadurch im Verkehr sehr viel erreichen.“