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Meldungen

Wenn Pflanzen nicht richtig ticken

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Dahlem Centre of Plant Sciences (DCPS) der Freien Universität haben eine neue Form von Stress bei Pflanzen entdeckt. Der „circadiane Stress“, so die Bezeichnung durch die Forscher, wird den Ergebnissen zufolge durch eine Veränderung des Tag-Nacht-Rhythmus’ ausgelöst. Pflanzen stimmen ihre physiologischen und entwicklungsbedingten Prozesse auf den Tagesverlauf ab. Wenn es zu einer Veränderung des Licht-Dunkel- Rhythmus’ kommt, wirkt sich das negativ auf die innere Uhr der Pflanzen aus, die circadiane Uhr. Wie die Wissenschaftler in ihrer Untersuchung ferner herausfanden, spielt das Pflanzenhormon Cytokinin beim Schutz vor diesem Stress eine wichtige Rolle. Die Ergebnissewurden in der Fachzeitschrift für Pflanzenwissenschaft Plant Cell veröffentlicht. (lp)

Virenstamm gefährdet Honigbienen

Eine genetischeVariante des Flügeldeformationsvirus, das beiHonigbienen zu verkrüppelten Flügeln führen kann, ist nach Erkenntnissen einer internationalen Forschergruppe gefährlicher als der ursprüngliche Virusstamm. Die Studie entstand unter Federführung von Biologen der Freien Universität Berlin und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der aufgekommene Virenstamm könne für Bienen weltweit eine Bedrohung darstellen und seiwomöglich schon in weiten Teilen Europas verbreitet. Die Ergebnisse der Studie wurden in der jüngsten Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society of London B veröffentlicht. (zie)

Danzmann hält 16. Einstein Lecture

Der Physikprofessor und Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Gravitationsphysik in Hannover Karsten Danzmann hält am 25. Oktober 2016 um 18.00 Uhr die 16. Einstein Lecture Dahlem. Der Titel des Vortrags lautet: „Einsteins Gravitationswellen: Wir hören Töne aus dem dunklenUniversum!“. Das MPI ist Teil der LIGO-Kollaboration, die die erste Beobachtung von Gravitationswellen im Februar 2016 bekannt gegeben hat. Danzmann wird in seinem Vortrag auf die Bedeutung dieser Entdeckung eingehen. Der Vortrag findet im Henry-Ford-Bau der Freien Universität statt (Garystraße 35, 14195 Berlin). Weitere Informationen und Anmeldung: www.fu-berlin.de/einsteinlectures

Klimawandel begann vor 180 Jahren

Der Klimawandel hat schon vor 180 Jahren begonnen und somit viel früher als bisher vermutet. Das hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Freien Universität herausgefunden. Um den frühesten Zeitpunkt der Erderwärmung festzustellen, untersuchten die Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler auf der nördlichen und der südlichen Erdhalbkugel sowohl zu Land als auch in den Ozeanen sogenannte natürliche Klimaarchive der vergangenen 500 Jahre, also tropische Korallen, Sedimentkerne, Stalagmiten, Baumringe und Eiskerne. Darüber hinaus analysierten sie Modelle über die Klimaentwicklung von mehreren Tausend Jahren. „Die Untersuchungen zeigen, dass schon die frühe Erderwärmung in Zusammenhang mit der steigenden Konzentration von Treibhausgasen als Folge der industriellen Revolution steht“, sagt Jens Zinke, promovierter Paläontologe an der Freien Universität und Koautor der Studie, die in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist. (vbl) Mehr unter: www.reviewqualitycollector.org

Deutsche Sektion „Scholars at Risk“

Die Freie Universität gehört zu den 20 Hochschulen, die im September 2016 die deutsche Sektion des internationalen Scholars at Risk Network gegründet haben. Der Verbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterstützen, die in ihren Heimatländern in ihrer Forschungsfreiheit eingeschränkt werden oder verfolgt sind. Der internationalen Organisation war die Freie Universität im Jahr 2013 beigetreten. (zie)

Autonome Modellautos für Mexiko

Das Institut für Informatik der FreienUniversität Berlin hat für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Mexiko zwölf autonome Modellfahrzeuge im Maßstab 1:10 entwickelt. Die Programmierung, Übergabe und Einweisung wurden im Rahmen des Mexiko-Deutschland-Jahres gefördert. Leiter des Projekts auf Seiten der Freien Universität war Raúl Rojas, Professor für künstliche Intelligenz. (cls)

Gemeinsame Förderung für Start-ups

Ein Konsortium aus Freier Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und Technischer Universität Berlin fördert im Rahmen des Projektes „University Startup Factory“ künftig innovative Gründungen auf dem Campus. Rund 855000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung stehen vonAugust 2016 bis Dezember 2017 zur Verfügung, um Gründungsteams mit technologiebasierten Geschäftsideen zu unterstützen. (cwe)

Forschung über Roboter und Emotionen

Die Interaktion zwischen Menschen und Emotionsrobotern steht im Zentrum eines Forschungsprojekts von Elena Giannoulis, Juniorprofessorin für Japanologie an der Freien Universität Berlin, das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Starting Grant in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert wird. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich in ihrem für fünf Jahre bewilligten Vorhaben mit der Fähigkeit von Robotern, Emotionen von Menschen zu erfassen, diese zu interpretieren und zu interagieren. In der japanischen Gesellschaft, die im Zentrum der Untersuchung steht, spielen mit Menschen kommunizierende Roboter im Alltag eine zunehmende Rolle. (nd)

Zentraler Lehrpreis hat Schwerpunkt „Digitalisierung“

Projekte aus der Lehre, die das Thema „Digitalisierung“ aufgreifen und idealerweise digitale Medien und Technologien zur Wissensvermittlung nutzen, können für den zentralen Lehrpreis 2016 der Freien Universität vorgeschlagen werden. Der Lehrpreis ist mit 10000 Euro dotiert und offen für alle Statusgruppen der Freien Universität Berlin – Lehrende wie auch Studierende mit selbstorganisierten Projekten. Ziel des jährlich verliehenen Preises ist es, Spitzenforschung noch stärker in der universitären Lehre zu verankern. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Oktober 2016. (nd)

Ausstellung: Soldaten aus den Kolonien im Ersten Weltkrieg

Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek der Freien Universität zeigt bis zum 4. November 2016 die Lebenswege von 16 Menschen aus Europa, Asien und Afrika, die den Ersten Weltkrieg an unterschiedlichen Orten erlebt haben. Ihre Lebenswege stehen beispielhaft für die mehr als eine Million afrikanischen und asiatischen Soldaten aus französischen und britischen Kolonien, die zwischen 1914 und 1918 an der Westfront kämpften. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei (Foyer der Universitätsbibliothek, Garystraße 35, 14195 Berlin). (mkr)

7000 Jahre alte Kreisgrabenanlage diente der Himmelsbeobachtung

Durch mehrjährige Ausgrabungen konnten Archäologen der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zeigen, dass eine kreisförmige Kultanlage mit einem Durchmesser von 98 Metern aus der frühen Jungsteinzeit (ca. 4800 v. Chr.) in der Nähe von Quedlinburg vermutlich der Himmelsbeobachtung diente. Eine Lücke im äußeren Grabenring war auf den 40 Kilometer entfernten Brocken ausgerichtet, an dessen Flanke man zu den Tag- und Nachtgleichen die Sonne untergehen sah. Weitere astronomische Untersuchungen legen nahe, dass durch die nach Südost und Südwest ausgerichteten Tore der Auf-und Untergang des Sirius, des hellsten Fixsternes am Nachthimmel, beobachtet werden konnte. Die Anlage bestand aus zwei konzentrischen Gräben sowie einem dritten unvollständigen Graben, mit jeweils einer Tiefe von 2,5 Metern und einer Breite von drei Metern. Einzelne Menschen in der Jungsteinzeit „verfügten offenbar über komplexes Wissen“, sagt Grabungsleiter Professor Wolfram Schier von der Freien Universität. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. (nd)

Wohnstudie veröffentlicht

Kurze Entfernung zur Uni und Zentrumsnähe – vor allem nach diesen Kriterien wählen Studierende der Berliner Hochschulen ihren Wohnort in Berlin und Brandenburg. Das hat eine Studie von Timo Schmid, Juniorprofessor für angewandte Statistik an der Freien Universität, und Marcus Groß, ehemaliger Doktorand, im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ergeben. Zudem wurde im Vergleich zu 2005 und 2015 festgestellt, dass weniger Studierende in Mitte und Prenzlauer Berg wohnen, Wedding und Neukölln hingegen beliebter geworden sind. Zum ersten Mal liegen damit kleinräumige Daten auf der Ebene der „lebensweltlich orientierten Räume“ (LOR) vor, die den Verwaltungen als Planungsgrundlage dienen. Um die Studierendenzahlen von der Postleitzahlen- Ebene auf die LOR umzurechnen, nutzten die Statistiker eine neue mathematisch-statistische Methodik, die dieses Jahr im Journal of the Royal Statistical Society veröffentlicht wurde. (mko)