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Die Erklärerin

Sarah Hostmann, Beraterin für geflüchtete Studieninteressierte

26.09.2016

Sarah Hostmann hilft Flüchtlingen, ein Studium fortzusetzen oder aufzunehmen.

Sarah Hostmann hilft Flüchtlingen, ein Studium fortzusetzen oder aufzunehmen.
Bildquelle: Annika Middeldorf

Wie unterscheidet sich eine Ausbildung von einemStudium? Studiert es sich an einer Fachhochschule anders als an einer Universität? Welche Fächer und Fächerkombinationen kann ich an der Freien Universität belegen? Häufig sind es grundsätzliche Fragen, die Sarah Hostmann und ihr Teambei Informationsveranstaltungen für studieninteressierte Flüchtlinge beantworten.

„Für eine Einführung in das deutsche Unisystem braucht es Zeit, die wir uns gern nehmen“, sagt Hostmann. Seit April dieses Jahres organisiert die 34-Jährige im Rahmen des Welcome@ FUBerlin-Programms Info-Abende für Flüchtlinge, die sich für ein Studium interessieren. Die Veranstaltung ist angesiedelt an der Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung und findet alle zweiWochen montagabends statt. Die Nachfrage, erzählt Hostmann, sei hoch: „Etwa 30 Personen nehmen das Angebot durchschnittlich jeweils wahr.“ Um möglichst viele zu erreichen, findet der Info-Abend abwechselnd in vier Sprachen statt: Englisch, Deutsch, Arabisch und Farsi, wie die persische Sprache auch genannt wird. „Wir haben das große Glück, dass zwei unserer studentischen Mitarbeiter Farsi und Arabisch sprechen. Das erleichtert die Arbeit sehr“, sagt Hostmann.

Tiermedizin, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaft seien die Fächer, für die sich viele interessierten. Seit dem Wintersemester 2015/16 können Geflüchtete, die in Berlin und Brandenburg leben, kostenlos an ausgewählten Lehrveranstaltungen der Freien Universität teilnehmen; außerdem werden Deutschkurse angeboten. Die Anerkennung von Zeugnissen sowie die Prüfung derUnterlagen bei studieninteressierten Flüchtlingen sind – je nach Herkunftsland – umfangreich. Zuständig dafür ist die Prüfstelle Uni-Assist. Sarah Hostmann und die Mitarbeiter im Studierenden- Service-Center versuchen, den Bewerbungsprozess so transparent und einfach wie möglich zu halten.„Uns geht es vor allem darum, die Ratsuchenden so zu unterstützen, dass sie eigene Entscheidungen fällen und entsprechend handeln können“, sagt Hostmann. Dass Wissen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtert, daran glaubt die Politologin fest: Seit mehr als sechs Jahren engagiert sie sich in Flüchtlingsprojekten und hat die deutsche Asylpolitik auch wissenschaftlich untersucht.

Gesonderte Sprechzeiten für Geflüchtete gibt es im Studierenden-Service-Center in der Iltisstraße 4 gerade deshalb nicht: „Jeder, der zu uns kommt, hat individuelle Fragen. Da spielt es keine Rolle, woher man kommt. Wir widmen uns allen mit der gleichen Aufmerksamkeit.“

Termine und Infos zum Welcome@FUBerlin-Programm unter: www.fu-berlin.de/welcome