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Kolumne von Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin

02.07.2021

Porträtfoto von Günter M. Ziegler, freundlich lächelnd

Günter M. Ziegler ist Präsident der Freien Universität Berlin
Bildquelle: David Ausserhofer

Wissenschaft ist Teamwork, Universität ist Gemeinschaft, und all das braucht auch einen Ort: die Universität, den Campus. Das darf man nicht vergessen, auch wenn jetzt drei Semester lang kaum Menschen an den Universitäten zu sehen und die Gebäude ziemlich verwaist waren.

Wir haben drei Semester lang gezeigt, dass eine Universität auch unter Ausnahmebedingungen und ungeachtet von Kontaktbeschränkungen erfolgreich betrieben werden kann: die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Zugang zu den Büros und zu den Bibliotheken, die Arbeit in den Laboren unter größten Einschränkungen, die Lehre fast nur online, Seminare wie auch Konferenzen ausschließlich digital.

Trotz Homeoffice und Pandemie-Notbetrieb haben Forscherinnen und Forscher Erfolge, Erkenntnisse und Einsichten hervorgebracht, auch – aber nicht nur – zu den aktuellen Themen der Pandemie: von der Modellierung und Prognose über Tests und Impfstoffe bis zu den gesellschaftlichen Folgen bei uns und in aller Welt. Die Studierenden haben sich unter großem persönlichen Einsatz auch schwierige Themen erarbeitet, und das Lernen auf Distanz war gefüllt von Neugier und Konzentration.

Nicht ohne Stolz können wir feststellen, dass wir an der Universität die Öffnung zugunsten von mehr digitalen Formaten schnell und gut geschafft haben. All das war eine bemerkenswerte Gemeinschaftsleistung. An den Hochschulen haben wir mit der sehr zurückhaltenden Öffnung und der damit einhergehenden reduzierten Mobilität einen großen gesellschaftlichen Beitrag geleistet – 200 000 Studierende, die nicht täglich in U-Bahn, Bus oder S-Bahn saßen, auch das hat geholfen, die Pandemie in der Stadt einzudämmen.

Aber seien wir ehrlich, und sagen wir es erneut klar und deutlich, jetzt, zum Ende des dritten Pandemie-Semesters: All das war für alle Beteiligten ausgesprochen anstrengend. Mit großer Vorfreude blicken wir daher auf das Wintersemester.

Denn nach dem Sommer muss es heißen: Herzlich willkommen zurück auf dem Campus! Nach drei Pandemie-Semestern kommt die Freie Universität Berlin zum Wintersemester wieder als Gemeinschaft zusammen. Wir werden so viel Präsenz wie möglich realisieren, unter bestmöglichem Impfschutz und allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen.

Mit dabei sind dann alle, die schon zwei oder drei Semester an der Freien Universität studiert, aber noch nie oder nur selten den Campus erlebt haben – und das jetzt erst recht tun sollten. Wir sind eine Campus-Universität, und zum Ankommen an der Freien Universität gehören Rundgänge auf dem Universitätsgelände, etwa zum Botanischen Garten, zu architektonischen Highlights der Freien Universität wie dem Hörsaalgebäude Henry-Ford-Bau mit seiner lichten Eingangshalle oder der Philologischen Bibliothek, der zweiten Kuppel, die Lord Norman Foster in Berlin nach der Reichstagskuppel gebaut hat, und zu Kleinoden wie den Wildwiesen auf dem „blühenden Campus“.

Die Freie Universität erwartet in Dahlem – sowie in Lankwitz und Düppel – dann eine neue Generation von Studierenden auf dem Campus – die in der Pandemie ihr Abitur gemacht hat und mit neuen Perspektiven und Interessen ankommt: Wir sind neugierig auf die Studierenden und ihre Neugier. Universität bleibt spannend – erst recht in Präsenz!