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Wissenschaft in Bewegung

Kolumne des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Günter M. Ziegler

29.06.2022

Porträtfoto von Günter M. Ziegler, freundlich lächelnd

Günter M. Ziegler ist Präsident der Freien Universität Berlin
Bildquelle: David Ausserhofer

Es gab in diesem Jahr schon viel zu feiern an der Freien Universität. So wurden zwei neue Forschungsbauten eröffnet: Hinter den Namenskürzeln TZR und SupraFAB verbergen sich das „Tiermedizinische Zentrum für Resistenzforschung“ und das „Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen“-Gebäude, zwei exzellente neue Wissenschaftsstandorte für die lebenswissenschaftliche Forschung und für die Nanoforschung an den Bereichen von Zellgrenzen.

Wie hervorragend die Universität und die Wissenschaftsstadt Berlin aufgestellt sind, wurde kürzlich bei einer Begutachtung durch internationale Sachverständige eindrucksvoll bestätigt: Nicht nur hieß es zu den neuen Forschungsbauten und experimentellen Möglichkeiten: „da könnte man neidisch werden“, sondern auch, dass die Forschenden von der Freien Universität und von anderen Berliner Institutionen sichtbar und aktiv sind, als Team wahrgenommen werden und sie damit ihr Thema in einer Breite und Tiefe voranbringen wie nirgendwo sonst.

Eine solche Bestätigung darf gefeiert werden – auch weil sie das Potenzial der Wissenschaft an der Freien Universität und ihre Vernetzung im Berliner Forschungsraum bekräftigt.

Grund und Anlass zum Feiern gab es auch an regionalwissenschaftlichen Zentralinstituten der Universität: Bereits im November wurde das 70-jährige Bestehen des Osteuropa-Instituts begangen, ein Institut, das 1951 von Ernst Reuter persönlich eröffnet wurde und das heute mehr denn je gebraucht wird.

Kürzlich dann ein großer Festakt zum 50. Jubiläum des Lateinamerika-Instituts. Da war sehr sichtbar, wie wichtig das Institut nicht nur zum Verständnis Lateinamerikas ist; auch mit seinen Beiträgen zu den großen Fragen von Ungleichheit, sozialem Zusammenhalt und Selbstbestimmung hat es internationale Strahlkraft.

Das 1963 gegründete John-F.-Kennedy- Institut für Nordamerikastudien wird im kommenden Jahr das nächste Institut sein, das in Dahlem Jubiläum feiert – wie auch die Freie Universität selbst, im 75. Jahr nach ihrer Gründung.

Die Freie Universität stellt sich neue Aufgaben und eröffnet dafür auch neue Strukturen wie Anfang Juni das Ada Lovelace Center for Digital Humanities, das die digitale Methodenvielfalt in Forschung und Lehre unterstützen und fördern wird – und das Institut für Wissensgeschichte des Altertums, das den großen Bogen von der Entwicklung von Schrift und Notationssystemen in die Gegenwart spannt.

Ich erwähne mit Stolz diese Feierlichkeiten, weil sie alle Wirkungen in die Zukunft haben.

Am 25. Mai fand die Feier anlässlich der Ehrenpromotion der unermüdlichen Holocaust- Zeitzeugin Margot Friedländer durch den Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften statt – mit der Feststellung, dass hier nicht nur die Freie Universität Margot Friedländer ehrte, sondern auch Margot Friedländer die Hochschule. Die Ehrung sehen wir als Auftrag.

Mit dem Sommersemester wurde die Rückkehr auf den Campus ermöglicht und dies mit einem großen Sommerfest samt Campus Run in Dahlem gefeiert.

Am heutigen Samstagabend, erstmals wieder nach drei Jahren, geht die „Lange Nacht der Wissenschaften“ in Präsenz an den Start. Erleben Sie dort die Freie Universität: stolz, in Bewegung, und auch in Feierlaune! Und feiern Sie mit – viel Freude dabei!

Der Autor ist Präsident der Freien Universität Berlin

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