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Meldungen

Ehrung für Peter Seeberger

Otto-Klung-Weberbank-Preis für den Biochemiker

Der Biochemiker Peter Seeberger von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich erhält den mit 25 000 Euro dotierten Otto-Klung-Weberbank-Preis 2004. Ausgezeichnet wird der 37-jährige Deutsche für seine bahnbrechenden Forschungen mit Kohlenhydraten, mit deren Hilfe bald ein Impfstoff gegen Malaria entwickelt werden könnte. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich drei bis fünf Millionen Menschen an der Tropenkrankheit. In Afrika erliegt ihr sogar alle zwanzig Sekunden ein Kind. Der Chemie-Professor, der zwischen 1998 und 2003 am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/USA geforscht hat, konzentriert sich bei der Impfstoffentwicklung auf Zuckermolekül-Ketten, die bislang äußerst kompliziert nachzubauen waren. Er hat eine Apparatur entwickelt, mit der Mehrfachzucker synthetisch hergestellt werden kann. Damit hat der gebürtige Nürnberger den Grundstock für weitere Forschungen gelegt, die auch für andere Krankheiten, wie zum Beispiel Entzündungen, Infektionen und Krebs, eine wesentliche Rolle spielen können.

Der Otto-Klung-Weberbank-Preis wird im jährlichen Wechsel für Chemiker und Physiker an herausragende junge deutsche Wissenschaftler verliehen; seit 2001 in Kooperation zwischen der Otto-Klung-Stiftung an der Freien Universität (FU) Berlin und der Fördergesellschaft der Weberbank. Die Auswahlkommissionen setzen sich aus Professoren der Institute für Physik und Chemie der FU zusammen. Der Preis zählt zu den angesehensten Auszeichnungen in Deutschland – nicht zuletzt, weil vier der bisherigen Preisträger später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Ilka Seer

Preisverleihung: Freitag, 29. Oktober 2004, 17 Uhr. Harnack-Haus, Ihnestraße 16-20, 14195 Berlin, U-Bhf. Thielplatz (Linie 1). Den Festvortrag „Wissenschaft im Wettbewerb – Paradigmen und Perspektiven“ hält der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz und ehemalige Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter Gaehtgens.

 

Ehrung für innovative Forschung

In die Liste der hundert Top-Innovatoren der Welt wurde der Chemiker und Nanotechnologe Stefan Hecht vom Institut für Organische Chemie der FU vom Magazin „Technology Review“ des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge aufgenommen. Mit dem so genannten TR100 ehrt das Magazin junge Wissenschaftler und Unternehmer unter 35, deren innovative Forschung und Entwicklung zukunftsweisend sind. Der 30jährige Berliner leitet am Institut für Organische Chemie eine siebenköpfige Arbeitsgruppe, die an Makromolekülen im Nanometerbereich forscht. Ziel der Arbeit ist es, Form und Funktion dieser Moleküle zu kontrollieren und sie somit als eine Art Miniwerkzeug einsetzen zu können. „Technology Review“ vergibt den Preis seit dem Jahr 2000 an Wissenschaftler und Unternehmer aus den Bereichen Biotechnologie, Medizin, Nanotechnologie sowie Computer und Internet. is

 

Berliner Unis erheben Beschwerde

Die drei großen Berliner Universitäten – unter ihnen auch die Freie Universität – haben gemeinsam beim Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin Verfassungsbeschwerde erhoben. Damit wehren sie sich gegen die Neuregelung des Promotionsrechts im Berliner Hochschulgesetz vom Januar 2003. Danach müssen die Universitäten künftig ausnahmslos einen auswärtigen Gutachter für die Dissertation heranziehen. Außerdem will die neue Regelung die von den Fächern gewählten verschiedenen Ausgestaltungen der mündlichen Prüfung auf eine Verteidigung der Dissertation reduzieren. „Bislang galt das Promotionsrecht, das ius promovendi, als eines der vornehmsten und ältesten akademischen Privilegien jeder Universität und konnte von dieser weitgehend selbst ausgestaltet werden“, kommentiert der Leiter des Rechtsamts der Freien Universität, Hellmut-Johannes Lange. Am 19. Oktober verkündet der Verfassungsgerichtshof Berlin seine Entscheidung. fva

 

FU-Dozenten lehren in Schanghai

Wissenschaftler des Osteuropa-Instituts bilden nicht nur FU-Studenten aus. Im August veranstalteten die Politikwissenschaftler Klaus Segbers und Björn Warkalla erstmals einen zweiwöchigen Kurs an der Fudan Universität in Schanghai, der vom DAAD finanziert wurde. 35 chinesische Studenten nahmen an dem Seminar „Perspektiven einer globalen Politik – Institutionalisierung oder Chaos“ teil, das auf Englisch abgehalten wurde. Ziel des Seminars war es, neue Ansätze für eine globale Politik zu Beginn des 21. Jahrhunderts vorzustellen.

Die Kursteilnehmer haben von der internationalen Sommeruniversität der Freien Universität Berlin Leistungspunkte erhalten, die sie von ihren Heimathochschulen anerkennen lassen können. Seit dem Jahr 2001 steht die Freie Universität Berlin in partnerschaftlicher Verbindung mit der Fudan Universität, die 1905 gegründet wurde und zu den Elite-Universitäten Chinas zählt. is

 

Gemeinsam gegen Parkinson

Im Kampf um neue Wirkstoffe gegen Parkinson, Migräne und andere Krankheiten des Nervensystems beteiligen sich Pharmazeuten der Freien Universität Berlin an einem internationalen Netzwerk. Ziel des Projektes ist die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten aus natürlich vorkommenden Wirkstoffen zur Behandlung neurodegenerativer Krankheiten. Das Team um Heinz Pertz kooperiert dabei eng mit der Berliner NeuroBiotec GmbH und dem tschechischen Unternehmen Alfarma. Für die kommenden drei Jahre hat das Förderinstitut des Landes Berlin, die Investitionsbank Berlin (IBB), seine Unterstützung zugesagt. Mit 360 000 Euro fördert das Land Berlin, kofinanziert mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, das Projekt. is