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Obsternte weniger gefährdet

Insektenforscher entwickelt Duftfalle gegen Käferplage


„Der Gartenlaubkäfer ist eine echte Plage. Er kann einen Großteil der Apfelernte einer Plantage vernichten“, sagt Joachim Ruther. Der Wissenschaftler erforscht das unliebsame Insekt und hat dem Schädling den Kampf angesagt. Der Käfer Phyllopertha horticola frisst kleine Löcher in die Äpfel. Die Folge: Sie fallen frühzeitig ab und können nicht verwertet werden. Durch die Fraßstellen des Käfers können Krankheitserreger in die Frucht eindringen und sie verderben lassen. Bislang gab es kein zugelassenes Schädlingsbekämpfungsmittel, mit dem der Käfer bekämpft werden konnte. „Pflanzenschutzmittel zu verwenden ist problematisch, weil sie nicht nur die Schädlinge, sondern auch die Nützlinge bedrohen“, erklärt der Insektenforscher von der Freien Universität Berlin. Er hat deshalb einen Lockstoff entwickelt, mit dem die Käfer in speziellen Trichterfallen gefangen werden. Ein Feldversuch hat gezeigt: Ein großer Teil der Schäden kann so verhindert werden.

Der Lockstoff, den die FU zum Patent angemeldet hat, ist ein Cocktail aus natürlichen Pflanzenduftstoffen, der nach angeknabberten Heckenrosen riecht. Ein Membrandispenser verströmt den Duftstoff während der Flugsaison der Käfer zwischen Mitte Mai und Anfang Juli. „Der Geruch lockt die Männchen an, denn die Blüten und Blätter der Heckenrose sind die Lieblingsnahrung der Weibchen“, erklärt Ruther. Doch anstelle eines Flirts erwartet die Männchen ein gelber Kunststofftrichter, in den sie hineinfallen und nicht mehr hinausklettern können. „Wir haben die Fraßschäden durch den Gartenlaubkäfer um etwa vierzig Prozent verringern können“, informiert Joachim Ruther.

Bezugsquelle: Firma Insect Services GmbH, Haderslebener Str. 9, 12163 Berlin, 030/ 82 09 65 55, info@insectservices.de, www.insectservices.de

Ilka Seer