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Welcome to the „Berlin Brain“

Ein Festtag für die Freie Universität Berlin. Nach acht Jahren Planungs- und Bauzeit ist the „Berlin Brain“ vollendet! – So nennt die Freie Universität anerkennend den von Lord Norman Foster entworfenen Bibliotheksbau für die philologischen Fächer. The „Berlin Brain“ markiert den Mittelpunkt des zu einem klassischen Campus zusammenwachsenden Geländes der Freien Universität. Wenn man auf der Habelschwerdter Allee die ehemalige so genannte Rostlaube passiert, und in Richtung Dahlemer Dorfkirche fährt, dann schaut die „Schädeldecke“ zwischen den silberfarbenen Gebäudeteilen der Mensa und den jetzt bronzefarbenen Frontgebäuden durch.

Atemberaubend der Anblick, wenn man das Atrium der Bibliothek betritt: Das gelbe Portal, die Arbeitsinsel für das Bibliothekspersonal, die Ränge mit den Ruheplätzen wie in einem Theater und die Kuppel: inside the „Berlin Brain“.

Kein Zweifel. Dieses Meisterwerk wird das zukunftsweisende Symbol der Freien Universität sein. International, auf der Höhe der Zeit, ein Wahrzeichen hätte man in früheren Zeiten gesagt, „Brand“, ein Markenzeichen, bevorzugt mancher heute.

Die Foster-Bibliothek ist die einzige nennenswerte Investition des Landes in die Freie Universität seit der Wende. Eine wegweisende Entscheidung der damaligen großen Koalition, immer wieder in Frage gestellt in den Folgejahren: Baustillstand, Firmenpleiten, Unterfinanzierung. Die Universität musste schließlich dem Land aus ihrem Hauptbudget unter die Arme greifen, damit nicht eine Bauruine, sondern ein architektonisches Unikat den Gebäudekomplex abrundet, den einst Georges Candilis, Alexis Josic, Shadrach Woods und Manfred Schiedhelm entworfen haben. Weltklassearchitektur umgeben von Weltklassearchitektur. Das Bauwerk für die philologischen Fächer wird seinen Spitznamen „Rostlaube" nicht länger tragen können. Die Rostplatten sind gegen eine Bronzelegierung ausgetauscht worden, die dem Berliner Klima widersteht.

Und schon planen wir den nächsten Schritt: Die Fortsetzung des großen Gebäudekomplexes bis hin zur Fabeckstraße für die „Kleinen Fächer“ und deren gemeinsame Bibliothek. Gleichzeitig hat die Generalüberholung des Henry-Ford-Baus aus Stiftungsmitteln begonnen. Es tut sich was auf dem FU-Campus – ein Spaziergang lohnt sich! Eine Universität, die in ihren Gebäuden praktisch jede Phase der Architekturgeschichte seit 1948 abbildet, zeigt auch in ihren Bauwerken, was Freiheit bewirkt und sicherstellt: Zukunft von Anfang an!

Der Autor Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen ist Präsident der Freien Universität Berlin