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Telekom richtet neue Lehrstühle ein

Mit der Unterstützung von zwei Stiftungsprofessuren in Berlin und München baut die Deutsche Telekom Stiftung ihr Engagement in der Spitzenförderung weiter aus. Zum Sommersemester 2006 wird die Freie Universität einen Lehrstuhl „Wertschöpfungsorientiertes Wissensmanagement“ besetzen, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wird den Lehrstuhl „Kommunikationsökonomie“ einrichten. Erforscht werden an beiden Hochschulen die Auswirkungen der Informations- und Wissensgesellschaft auf Unternehmen, aber auch auf die Individuen im Wirtschaftsprozess.

Bei ihrem Engagement legt die Stiftung besonderen Wert auf die Vernetzung der beiden Hochschulen. Geplant ist unter anderem der intensive Austausch über die jeweiligen Forschungs- und Lehrvorhaben und die Zusammenarbeit bei Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen. Finanziert werden die Professuren in Berlin und München über einen Zeitraum von fünf beziehungsweise sieben Jahren. Beide Lehrstühle sind international ausgeschrieben und werden voraussichtlich zum 1. April 2006 besetzt. „Mit unseren Aktivitäten zur Spitzenförderung wollen wir den Wissenschaftsstandort Deutschland wirkungsvoll und dauerhaft stärken“, erläutert Klaus Kinkel, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung. „Die neuen Stiftungslehrstühle tragen dazu bei, Forschung und Lehre an ausgewiesenen Spitzenuniversitäten unseres Landes zu fördern und nationale Kompetenzzentren zu schaffen, die sich im internationalen Vergleich messen können.“

Der neue Lehrstuhl „Wertschöpfungsorientiertes Wissensmanagement“ wird am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft eingerichtet. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten stehen Themen wie Wissensgenerierung, Wissenstransfer und wissensorientierte Organisationsgestaltung. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass sich die Wertschöpfungsstrukturen in hoch entwickelten Volkswirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert haben. Im Kern geht es dabei um die Verknüpfung und Veränderung von Wissensbeständen. Gemeint sind dabei sowohl die Wissensbestände einzelner Personen als auch die von Unternehmen und Organisationen. Das richtige Management dieser Bestände kann entscheidend zum Erfolg von Unternehmen, aber auch ganzer Volkswirtschaften beitragen.

„Viele betriebs- und volkswirtschaftliche Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Management von Wissensbeständen stellen, sind heute wenig bis gar nicht erforscht“, so Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität. „Aufgabe der neuen Stiftungsprofessur wird es sein, hier einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Darüber hinaus können wir mit Unterstützung der Telekom Stiftung die Allianz mit der Ludwig-Maximilians-Universität weiter ausbauen. Dies ist ein weiterer Schritt zur Intensivierung der Zusammenarbeit in Bereichen der Universitätssteuerung und der akademischen Arbeit in Forschung und Lehre.“ Die FU Berlin und die LMU München haben im vergangenen Jahr eine Strategische Partnerschaft vereinbart.

An der LMU München ergänzt der Lehrstuhl „Kommunikationsökonomie“ an der Fakultät für Betriebswirtschaft künftig den Bereich Informations- und Innovationsforschung. Den Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildet die Digitalisierung der Telekommunikationsbranche. Themen werden unter anderem Voice-over-IP – also das Telefonieren via Internet – Technologiestrategien in Telekommunikationsunternehmen und die Konvergenz im TIME-Sektor (TIME = Telecommunication, Internet, Media, Entertainment) sein.

„Diese Themen werden unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und mit fundiertem technischem Verständnis analysiert“, betont LMU-Rektor Professor Bernd Huber. „Damit ergänzt der neue Stiftungslehrstuhl für Kommunikationsökonomie in Forschung und Lehre ideal den bereits an unserer Fakultät für Betriebswirtschaft bestehenden Schwerpunkt im Bereich Informations-, Medien- und Innovationsmanagement.“

Der neue Lehrstuhl an der LMU wird in das Center for Digital Technology and Management (CDTM) und das Zentrum für Internetforschung und Medienintegration (ZIM) eingebunden. Das CDTM ist ein Exzellencenter der LMU und der Technischen Universität München (TUM) und Mitglied des Elitenetzwerk Bayerns. Das ZIM – eine Gemeinschaftsinitiative der Betriebswirtschaftlichen Fakultät, des Instituts für Kommunikation und Medienforschung sowie des Instituts für Informatik an der LMU – bietet eine Plattform für interdisziplinäre Forschungsprojekte zum Wandel der Medien- und Kommunikationsindustrie. gk