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Ein neues Gesicht

MODERNER AUFTRITT NACH INNEN UND AUSSEN: Corporate Design für die Freie Universität Berlin

Das Erscheinungsbild der Freien Universität Berlin begleitet den Reformprozess jetzt auch visuell

"Der erste Eindruck ist der wichtigste", sagt der Volksmund. Wenn sich zwei Menschen das erste Mal treffen, entscheidet der berühmte erste Blick innerhalb von Sekunden, ob sie sich mögen oder ablehnen, gemeinsame oder getrennte Wege gehen. Ausschlaggebend ist der visuelle Eindruck des Gegenübers. Dieses Prinzip gilt auch außerhalb des Zwischenmenschlichen: Die optische Gestalt eines Unternehmens - in Form einer Produktverpackung, einer Selbstdarstellungsbroschüre, einer Visitenkarte oder eines Briefpapiers - weckt beim Betrachter innerhalb weniger Sekunden vielfältige Assoziationen. Die äußere Erscheinung bestimmt, wie eine Institution wahrgenommen und beurteilt wird. Das gilt für einen Zwei Mann-Betrieb ebenso wie für einen Großkonzern - oder eine Universität. Die Freie Universität Berlin hat daher ein neues, einheitliches Erscheinungsbild entwickelt. Das Corporate Design tritt Mitte Oktober in Kraft und definiert die Gestaltung aller visuellen Kommunikationsmittel.

Im Zuge des zunehmenden Wettbewerbs in der nationalen und internationalen Wissenschaftslandschaft wird es auch für Hochschulen immer wichtiger, sich eindeutig zu profilieren. Der bewusst gestaltete Auftritt nach innen und außen soll das Selbstverständnis und die Bedeutung der Freien Universität Berlin auf den ersten Blick widerspiegeln und so dazu beitragen, ihre Philosophie, Stärken und Leistungen angemessen zu kommunizieren. "Bei der Entwicklung des neuen Corporate Design sollte das Erscheinungsbild zwar modernisiert, jedoch nicht komplett verändert werden", sagt Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin, der die Neugestaltung initiierte. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich an bestimmte Bausteine des Corporate Design ebenso gewöhnt wie die Studierenden und unsere Partner in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik".

Um die Wiedererkennbarkeit zu gewährleisten, greift das neue Erscheinungsbild eine Reihe visueller Elemente auf, die die Kommunikation der Freien Universität Berlin seit längerem prägen - und kombiniert sie zu einem neuen Ganzen: Die offiziellen Farben bleiben ebenso bestehen wie das offizielle Siegel der Freien Universität, das Edwin Redslob, Mitgründer und erster Rektor der Freien Universität Berlin, im Gründungsjahr 1949 selbst entwarf. In Kombination mit einem modernen Schriftzug bildet das Siegel die neue Bildmarke der Freien Universität, Berlin die gleichzeitig deren Selbstbild und Positionierung symbolisiert: "Das Siegel steht für wissenschaftliche Tradition, der moderne Schriftzug für die Stärke der Freien Universität, immer wieder neue Wege zu gehen und Innovationen anzustoßen", so Lenzen. Die Farbkombination Dunkelblau und Hellgrün - Dunkelblau steht in der Farbenlehre für Tradition, Beständigkeit, Vertrauen, Grün für Hoffnung, Aufbruch, Neuanfang - unterstützt die Symbolwirkung.

Entwickelt wurde das neue Corporate Design von einem eigenen Grafik-Team von CeDiS, dem Center für digitale Systeme der Freien Universität Berlin. Die neuen Gestaltungsregeln gelten für sämtliche Kommunikationsmittel der Freien Universität Berlin - vom Briefpapier bis zum Internetauftritt. Allerdings werden nicht alle Publikationen gleichzeitig verändert, sondern nach und nach angepasst. Der Internetpräsenz www.fu-berlin.de kommt bei der Umstellung des Corporate Design eine besondere Bedeutung zu: "Als Medium mit großer Reichweite nach außen nimmt der Internetauftritt der Freien Universität Berlin eine Art ,Leuchtturmfunktion für das neue Corporate Design ein", erklärt Emanuel Kouloris, Web-Verantwortlicher der Freien Universität Berlin. Die ersten umgestellten Webseiten werden voraussichtlich Anfang November dieses Jahres online gehen.

Um die Umstellung zu erleichtern, stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Freien Universität Berlin auf einer Internetseite demnächst Dateivorlagen wie Print- und Weblogo, Briefpapier und Visitenkarten sowie die Basis-Elemente des Webauftritts zum Herunterladen zur Verfügung, die sie auf dem eigenen Rechner installieren können. Anleitung und Anwendungsbeispiele liefert ein ausführlicher Leitfaden, das Corporate-Design-Handbuch, das ebenfalls im Internet bereit steht. Für die Design-Verantwortlichen der einzelnen Fachbereiche, Institute, Einrichtungen und Verwaltung der Freien Universität wird es parallel Schulungen zur Einführung in die Grundzüge des neuen Erscheinungsbilds geben.

So sorgfältig die Einführung des neuen Corporate Design vorbereitet wurde - die künftige Entwicklung des Erscheinungsbilds der Freien Universität Berlin liegt nicht mehr in den Händen einer "Handvoll" Grafikdesigner, sondern bei sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Jeder, der nach außen und auch nach innen kommuniziert, übermittelt Informationen über die Freie Universität Berlin. "Ich bitte daher alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Umsetzung des neuen Design mitzutragen. Im Sinne eines einheitlichen Auftritts unserer Universität - Zukunft von Anfang an", sagt Lenzen. Damit schon der erste Blick stimmt.

 

CORPORATE DESIGN

Sinn und Nutzen

Die Grundidee des Corporate Design einer Institution besteht in der leichten Wiedererkennbarkeit des "grafischen Auftritts" nach außen und innen. Durch einheitliche Gestaltung sämtlicher Kommunikationsmittel soll der Betrachter auf den ersten Blick einordnen können, wer der "Herausgeber" ist.
Grafisch gestaltet wird im Idealfall alles, was sich gestalten lässt: Neben "klassischen Publikationen" wie Briefpapier, Visitenkarten, Broschüren, Einladungskarten, Plakaten, Hauszeitschriften etc. können das auch Gegenstände sein: vom Türschild bis zur Inneneinrichtung, vom Handtuch bis zu Schokoladentäfelchen. Manchmal gehört auch eine einheitliche Uniform der Mitarbeiter dazu, wie beispielweise bei den Fluggesellschaften.
Zentrale Elemente des optischen Erscheinungsbilds sind das Logo, das Farbklima sowie die typische so genannte Hausschrift.
Einheitlich angewendet als stimmiges Ganzes, transportieren sie die zentrale Botschaft der Institution: Ob sie eher traditionell oder modern, regional oder international, technisch oder künstlerisch erscheinen will.

Von Marion Jüstel