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Ehrendoktor für Reich-Ranicki

Marcel Reich-Ranicki wird Ehrendoktor der Freien Universität Berlin. Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften würdigt damit Reich-Ranickis langjähriges Engagement für das literarische Leben in Deutschland, das er als wortgewaltiger und streitbarer Kritiker bis heute maßgeblich bestimmt hat. Einem breiten Publikum ist er durch die Fernsehsendung „Das literarische Quartett“ bekannt geworden.

Nachdem Reich-Ranicki wegen seiner jüdischen Herkunft 1938 nicht zum Germanistik-Studium an der Friedrich-Wihelms-Universität Berlin zugelassen wurde, ehrt ihn sieben Jahrzehnte später die Freie Universität für sein Lebenswerk.

Marcel Reich-Ranicki wurde 1920 in Wloclawek an der Weichsel geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Kurz nach dem Abitur in Berlin wurde er im Herbst 1938 verhaftet und nach Polen deportiert. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück. Er war von 1960 bis 1973 ständiger Literaturkritiker der Wochenzeitung „Die Zeit“ und leitete von 1973 bis 1988 in der „FAZ“ die Redaktion für Literatur und literarisches Leben. 1968/69 lehrte ReichRanicki an amerikanischen Universitäten, von 1971 bis 1975 war er ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten von Stockholm und Uppsala. Seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, 1991/92 war er Heinrich-Heine-Gastprofessor an der Universität Düsseldorf.

Marcel Reich-Ranicki hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und ist Ehrendoktor an den Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). is