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Förderpreis für Koran-Projekt

Angelika Neuwirth vom Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin erhält einen von 17 Förderpreisen der Fritz Thyssen Stiftung und der VolkswagenStiftung. Im Rahmen der Initiative „Pro Geisteswissenschaften“ wird das von ihr betriebene Projekt unterstützt, einen historisch-kritischen Handkommentar zum Koran zu verfassen. Neuwirth wurde eine so genannte Opus-Magnum-Förderung zugesprochen, durch die herausragende Wissenschaftler für die Dauer eines akademischen Jahres vom Lehrbetrieb ihrer Universität freigestellt werden, um eine Forschungsarbeit zu verfassen. Ziel der Arabistik-Professorin ist es, den Koran als einen Text der Spätantike wiederherzustellen und ihn so als Teil eines zwischen Juden- und Christentum geteilten Erbes erkennbar zu machen. Sie will zeigen, dass der als exklusiv islamisch vereinnahmte Koran eine Ideenwelt reflektiert, die zu der frühen jüdischen und der christlichen Religion enge Gemeinsamkeiten aufweist. Durch den Handkommentar soll der Koran dem westlichen Leser erstmals als das Dokument einer ökumenischen Auseinandersetzung vorgestellt werden. Das Buch richtet sich an Studierende der Orientwissenschaften und interessierte Laien. cwe