Springe direkt zu Inhalt

Aktiv bei Amnesty International

Studenten setzen sich für Menschenrechte ein

Von Kerrin Zielke

Studenten setzen sich für Menschenrechte einVon Kerrin ZielkeAmnesty International (ai) ist die größte Menschenrechtsorganisation – getragen wird sie von vielen kleinen Gruppen weltweit. Eine davon ist an der Freien Universität Berlin aktiv. Die Mitglieder sind Studierende, die Lesungen, Podiumsdiskussionen und Stände organisieren, um die Öffentlichkeit über Menschenrechtsverletzungen zu informieren. „Wir wollen neben unserem Studium noch etwas anderes Sinnvolles tun und engagieren uns deshalb ehrenamtlich. Es macht riesig Spaß, mit anderen zusammen etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Nicole Janz, die an der Freien Universität Nordamerikastudien belegt hat. Jedes Semester stoßen weitere Erstsemestler und junge Studierende zum ai-Team hinzu, das sich so seit 1993 fortlaufend erneuert. Damals hatten Studierende des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft die Gruppe gegründet.

Nicole Janz führte ihr ehrenamtliches Engagement sogar an die renommierte Columbia University in New York. Sie bewarb sich im Rahmen der Direktaustausch-Vereinbarung der Freien Universität an der US-amerikanischen Hochschule, um dort Kurse am Zentrum für Menschenrechtsstudien zu belegen. „Das Ehrenamt spielte bei der Zusage der Columbia University durchaus eine Rolle“, berichtet die Studentin. Von New York aus trieb sie neben ihren Studien ein weiteres Projekt voran: die Veröffentlichung eines Buches, das aus einer von ihr und der ai-Gruppe organisierten Vorlesungsreihe hervorging. Es ist kürzlich unter dem Titel „Menschenrechte – Globale Dimensionen eines universellen Anspruchs“ erschienen. Herausgegeben hat es Nicole Janz gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Professor Thomas Risse, der Schirmherr der Veranstaltung war.

„Die Vorlesungsreihe war so erfolgreich, dass wir die Themen unbedingt festhalten wollten – sonst wäre ich sicher nie auf die Idee gekommen, ein Buch zu veröffentlichen“, sagt Nicole Janz. Die Studentin hat sich durch das Projekt viele neue Kenntnisse aneignen können: Sie suchte einen geeigneten Verlag und schloss mit diesem einen Vertrag; sie bearbeitete die wissenschaftlichen Texte und betreute den Band bis zur Druckfreigabe. „Ein Ehrenamt macht man um der Sache willen“, meint Nicole Janz. „Ich habe aber auch sehr viel gelernt, und das kann für den späteren Beruf von Nutzen sein.“

Auch im Sommersemester 2007 veranstaltete die ai-Hochschulgruppe wieder eine Vorlesungsreihe. Das Thema: „Europa und die Menschenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Organisiert wurde sie von Nicole Janz’ jüngeren Kommilitonen. Sie selbst steckt mitten im Studienabschluss – für Menschenrechte engagieren will sie sich aber auch weiterhin.

Nicole Janz, Thomas Risse (Hg.): Menschenrechte – Globale Dimensionen eines universellen Anspruchs, Nomos Verlag, 2007.