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Languages of Emotion - von Sprache und Gefühlen

Schon kleine Kinder können Emotionen zeigen. Foto: Andrea Kromer, photocase

Schon kleine Kinder können Emotionen zeigen. Foto: Andrea Kromer, photocase

Von Winfried Menninghaus

Das Forschungsprogramm des Clusters gilt den Zusammenhängen von Emotionen und Zeichenpraktiken. Was und wie wir „fühlen“, ist zu einem großen Teil durch Sprache und Bilder geprägt. Gefühle befördern oder behindern unseren Spracherwerb; umgekehrt wirken sich sprachliche Kompetenzen auf Fähigkeiten emotionaler Kommunikation aus. Die Emotionsforschung der letzten 20 Jahre hat weitgehend die Rolle der Sprache vernachlässigt, die Sprachforschung die Rolle der Emotionen. Die interdisziplinäre Anlage des Clusters zielt darauf, dies von beiden Seiten zu verändern. Zu den gemeinsamen Besonderheiten unseres Zeichengebrauchs und unserer affektiven Dispositionen gehört das Ausgreifen in Bereiche des Möglichen, des Fiktiven und Imaginären. Die Künste sind daher ein prädestinierter Gegenstand des Clusters.

Die Forschungsbereiche des Clusters untersuchen: (1) die Beziehungen von Emotionen und Sprache bzw. Ton und Bild; (2) die künstlerischen Praktiken und Poetiken der Affektdarstellung; (3) die Beziehungen von emotionaler und sprachlicher Kompetenz sowie deren Störungen; (4) Affektmodellierungen auf der Ebene kultureller Codes.

Der Cluster bündelt wissenschaftliche Kompetenz aus mehr als 20 Disziplinen mit je eigenen Traditionen des Affektdenkens. Mehrere herausragende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wirken an dem Vorhaben mit, darunter die Max-Planck-Institute für Bildungsforschung (Berlin), Neuro- und Kognitionswissenschaften (Leipzig), Evolutionäre Anthropologie (Leipzig) und das Zentrum für -Literatur- und Kulturforschung (Berlin).