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Der Mond ist eine Reise wert

Der Mond im Blickpunkt der Forschung

Der Mond im Blickpunkt der Forschung
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Gerd Neukum

Neue Mission zum Erdtrabanten geplant 

Am 21. Februar rückt der Mond ins Licht der Aufmerksamkeit – auch wenn er ein paar Stunden lang wegen einer seltenen  totalen Mondfinsternis überhaupt nicht zu sehen sein wird. Der Mond fasziniert uns seit Menschengedenken, denn er ist neben der Erde der einzige Himmelskörper, der je betreten wurde. In den 1960er  Jahren lieferten sich die USA und die  UdSSR einen erbitterten Wettlauf um die erste Mondlandung, den am 21. Juli 1969 Neil Armstrong und Edwin Aldrin  zugunsten der westlichen Supermacht entschieden. Mehrere erfolgreiche bemannte Missionen folgten, bevor das Apollo-Programm eingestellt wurde. 

Am Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität hat das Forschungsinteresse für den Mond nicht nachgelassen. Herausragende Beiträge zur Erforschung werden aber nicht nur über den Mond erbracht. Die Gruppe um Professor Gerhard Neukum, Planetenforscher an der Freien Universität Berlin, der bereits in die Apollo-Missionen einbezogen war, ist derzeit vor allem bekannt für das Mars-Kamera-Experiment auf der Mars-Express-Mission der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa und für die Erfolge im Rahmen des Kamera-Experiments auf der Cassini-Huygens-Mission der Nasa zum Saturn und seinen Monden. 

Auf dem Mars gibt es Spuren von Gletschern und aktiven Vulkanen

Von den Missionen „Mars Express“ und Cassini-Huygens erhalten die Wissenschaftler auf dem Geo-Campus der Freien Universität  in Lankwitz Informationen, aus denen  sie hochaufgelöste  Bilder und perspektivische Ansichten erstellen können. Auf den neuesten  Bildern erkennen die Forscher  eine Landschaft, die – neben Spuren von Einschlägen – von der Erosionskraft des Wassers sowie von Glazial- und Permafrostprozessen geprägt wurde. Neue Erkenntnisse zeigen, dass auf dem Mars Gletscher tätig und Vulkane aktiv waren, die die morphologische Entwicklung bis heute beeinflussen.

Die Arbeitsgruppe hat darüber hinaus die jüngsten Kamerabeobachtungen der internationalen Raumsondenmission Cassini geleitet. Die Sonde besuchte am 11. September 2007 den Saturnmond Iapetus in nur 1600 Kilometer Distanz und lieferte spektakuläre Aufnahmen.

Doch nun rückt auch der Erdmond wieder ins Zentrum der Forschungsarbeiten, denn er liefert wichtige Antworten auf Frage nach der Entstehung der Erde, des Sonnensystems und der Entwicklung der Planeten. Geplant ist eine deutsche Mondmission mit dem Namen „Lunar Exploration Orbiter“ (LEO), an der auch Professor Gerhard Neukum von der  Freien Universität und Professor Ralf Jaumann vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der auch Honorarprofessor an der Freien Universität ist, maßgeblich beteiligt sind. Sie soll 2012 starten.Umeinen Erfolg zu gewährleisten, wird LEO neuartige Instrumente,  etwa hochauflösende Kamera-Systeme  und mehrere Spektrometer an Bord haben. Einige davon werden voraussichtlich an der Freien Universität und am DLR entwickelt, weitere wichtige Instrumente an anderen deutschen Forschungsinstituten. 

Heike Balthasar

Über „Das neue Bild vom Nachbarn  Mars“ informiert eine gleichnamige 3DFoto- Ausstellung des DLR und der Freien Universität, die vom 26. Februar an im Foyer des Gebäudes Königin-Luise-Straße 12 – 16 a, 14195 Berlin-Dahlem, Mo. bis Fr. von 8 bis 17 Uhr, zu sehen sein wird.