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Verdienste um die Freiheit

Freie Universität ehrt früheren polnischen Außenminister Bartoszewski

Dieter Lenzen überreicht Wladyslaw Bartoszewski (links) den internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin.

Dieter Lenzen überreicht Wladyslaw Bartoszewski (links) den internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Jan Hambura

Von Jan Hambura

Die Freie Universität Berlin hat den früheren polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski mit ihrem internationalen Freiheitspreis geehrt. Bartoszewski erhielt die Ehrung am 4. Dezember 2008, dem Tag, an dem sich die Gründung der Freien Universität zum 60. Mal jährte. Der Feierstunde wohnten zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft bei.

In der Laudatio würdigte Paul Nolte, Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin, Bartoszewski als Persönlichkeit, die sich nicht nur der Freiheit hingegeben, sondern politische Verantwortung und Führung übernommen habe. Der Präsident der Freien Universität, Professor Dr. Dieter Lenzen, sagte, Bartoszewski erweise der Freien Universität eine große Ehre, indem er den Freiheitspreis annehme. Bartoszewskis Vorbild sei „Ausdruck der Fähigkeit, die Freiheit in der Notwendigkeit zu kultivieren und die Notwendigkeit zu leben um der Freiheit willen“.

Wladyslaw Bartoszewski wurde mit 18 Jahren als politischer Häftling im Konzentrationslager Auschwitz inhaftiert und nach mehreren Monaten KZ-Haft schwer erkrankt im April 1941 entlassen. Er gehörte zu den Mitbegründern der Polnischen Hilfsorganisation für Juden und war 1944 am Warschauer Aufstand beteiligt. Wladyslaw Bartoszewski hat sich im Verlauf des Krieges und während der Nachkriegszeit für die Vermittlung zwischen Juden und Polen sowie zwischen Deutschen und Polen eingesetzt. Dafür wurde er unter anderem vom Staat Israel mit der Auszeichnung „Gerechter unter den Völkern“ geehrt und erhielt 1986 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seit November 2007 ist er außenpolitischer Berater des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk.

Mit dem Friedenspreis ehrt die Freie Universität Persönlichkeiten, die sich um politische, gesellschaftliche oder wissenschaftliche Freiheit verdient gemacht haben. Preisträger 2007 war der Friedensnobelpreisträger und ehemalige Staatspräsident der Republik Korea, Kim Dae-jung. Er wurde für seinen Einsatz für Demokratie, Menschenrechte sowie für eine friedliche Annäherung zwischen Nord- und Südkorea ausgezeichnet.