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So ferne Welten

Ein Besuch des GeoCampus verschafft Einblicke in die Tiefen der Erde

Die Weltraumsonde „Mars-Express“ im Anflug auf den roten Planeten.

Die Weltraumsonde „Mars-Express“ im Anflug auf den roten Planeten.
Bildquelle: ESA/Alex Lutkus

Der blaue Planet ist einzigartig in unserem Sonnensystem. Wie höheres Leben auf der Erde entstand, wie ein Erdbeben klingt und was jenseits der Erdatmosphäre liegt, zeigen Wissenschaftler auf dem GeoCampus in Lankwitz (Areal zwischen Malteserstraße, Emmichstraße und Preysingstraße).

Erdbeben, die ganze Landstriche zerstören können, bedrohen Lebewesen seit Menschengedenken. Die Erdbewegungen lösen seismische Wellen aus, die mit hoher Geschwindigkeit durch das Erdinnere laufen. Die Frequenz dieser Erdbebenwellen ist zu niedrig, um vom Menschen wahrgenommen zu werden. Wenn man das Signal jedoch zeitlich stark staucht, werden die seismischen Wellen in einen hörbaren Bereich übertragen. Wissenschaftler führen an einer Reihe von Erdbeben den „Klang der Erde“ vor und demonstrieren die Unterschiede bei einem Beben, das an verschiedenen Orten gemessen wurde (17.00 bis 1.00 Uhr, vor Haus D, bei Regen Haus D, Raum D 144).

Wer Geologie studiert, muss auch im Ausland Erfahrungen sammeln. Denn Geologen werden bei der Suche nach Erzen, Energie oder Wasser rund um den Erdball eingesetzt. Ein Austauschprogamm mit der Universidad Catolica del Norte im chilenischen Antofagasta ermöglicht Berliner Studierenden Einblicke in ein geologisch hochinteressantes Gebiet direkt an einem kontinentalen Plattenrand. Erdbeben und Vulkanismus sind hier ebenso alltäglich wie extreme Trockenheit. Die Teilnehmer des Austauschprogramms zeigen Gesteinsproben aus den gigantischen Kupferminen in der Atacamawüste, schildern ihre Erlebnisse beim letzten Erdbeben und erzählen vom Studium in einer Stadt, in der es beim letzten Regenfall zu Toten kam (17.00 bis 1.00 Uhr, vor Haus B).

Die Erde ist ein sehr alter Planet. Die ersten vier Fünftel ihrer Geschichte vergingen unaufgeregt, dann jedoch überstürzten sich die Ereignisse. Die Gründe für das scheinbar plötzliche und massenhafte Auftreten von relativ hochentwickelten Tierstämmen zu Beginn dieser Periode, des Kambriums, sind allerdings noch gänzlich unbekannt. Deshalb untersuchen Geologen Sedimentgesteine, die damals abgelagert wurden. Da sich die am besten erhaltenen in China befinden, arbeitet die DFG - Forschergruppe 736 an der Freien Universität Berlin mit chinesischen Wissenschaftlern zusammen. In der Langen Nacht erläutern die Wissenschaftler Fossilien, beschreiben die Geländearbeit in China und demonstrieren ihre Methoden (17.00 bis 1.00 Uhr, vor Haus B).

Der Weltraum – unendliche Welten: Wo sich einst die Helden des Raumschiffs Enterprise tummelten, sind heute die Planetologen unterwegs. Zwar können die Forscher nicht persönlich auf Mars oder Saturn-Monden spazieren gehen. Aber die Bilder der von ihnen entwickelten Kamera-Experimente an Bord der Raumsonden Cassini/Huygens und „Mars Express“ ermöglichen tiefe Einblicke ins All. Mit Hilfe von speziellen Brillen können die Gäste der Langen Nacht den Mars in dreidimensionalen Filmen und Bildern besuchen. 3-D-Bilder gilt es auch von den Saturn-Monden zu erkunden, etwa vom kleinen, gefrorenen Enceladus, der unermüdlich große Mengen Wassereispartikel spuckt: eine besondere Verbindung von Energie und Wasser, die bislang als „Exklusivrecht“ unserer Erde betrachtet wurde (17.00 bis 1.00 Uhr, Haus C, Raum 104 und Raum 108/109).