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Alle gegen Ambrosia

27.07.2009

Es ist ein bundesweit einmaliges Projekt: Im Kampf gegen die Ausbreitung der hochallergenen Ambrosia-Pflanze ist vor wenigen Tagen das „Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia“ gestartet worden. Das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin, die Senatsgesundheitsverwaltung, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das Pflanzenschutzamt und die Beschäftigungsträger „meco“ und „trias“ haben sich dabei ein hohes Ziel gesetzt: Mithilfe einer groß angelegten Informationskampagne sollen möglichst alle Pflanzen in der Stadt geortet, kartiert und beseitigt werden.

„Ambrosia ist für viele Allergiker eine sehr große Belastung“, erklärt der Initiator der Aktion, Diplom-Meteorologe Thomas Dümmel von der Freien Universität Berlin. „Die Pflanze besitzt das stärkste Pollenallergen, das derzeit weltweit bekannt ist.“ Schließlich kann eine Pflanze Millionen winziger Pollen ausstoßen – und nur zehn Pollenkörner in einem Kubikmeter Luft reichen aus, um bei Betroffenen allergische Beschwerden auszulösen.

„Wir müssen jetzt etwas gegen die Ambrosia-Pflanzen unternehmen, bevor es zu spät ist“, sagt Thomas Dümmel. Das Kraut stammt ursprünglich aus Nordamerika, und es breitet sich infolge der Klimaerwärmung auch hierzulande sehr schnell aus. Deswegen arbeitet das Berliner Aktionsprojekt eng mit sogenannten Ambrosia-Scouts zusammen, die es noch in keinem anderen Bundesland gibt. Sie suchen nach den allergenen Pflanzen, reißen sie aus und erfassen den Bestand. So kann anhand konkreter Daten festgestellt werden, wie viele Gewächse es überhaupt in Berlin gibt, und es kann prognostiziert werden, wie sich die Situation im Laufe der kommenden Jahre verändern wird.

Wichtig ist auch die Aufklärung der Bevölkerung. „Ambrosia-Samen kommen häufig in Vogelfutter aus Osteuropa vor“, berichtet Thomas Dümmel. Deswegen sollte man darauf achten, welche Art von Futter man kauft, damit die Pflanze sich nicht weiter verbreiten kann. „Außerdem bitten wir die Bevölkerung bei der Suche nach Ambrosia-Pflanzen um deren Mithilfe.“

Funde können im Internet unter www.fu-berlin.de/ambrosia gemeldet werden, die Scouts kümmern sich dann nach Möglichkeit um die Entsorgung der Pflanzen. Wer will, kann das Kraut mitsamt Wurzeln im eigenen Garten auch selbst ausreißen – sollte dabei aber immer Handschuhe tragen. Weitere Informationen zum Aussehen der Pflanze, zum richtigen Entfernen und zum ständig aktualisierten Ambrosia-Atlas gibt es ebenfalls im Internet unter www.fu-berlin.de/ambrosia.