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Was Sie schon immer über Kunst wissen wollten

„GasthörerCard Art“ bietet 150 Kurse Kunstgeschichte vor Ort

03.09.2009

Von Felicitas Wlodyga

„Kunstgeschichte vor Ort“ heißt ein Angebot der Freien Universität Berlin, das Kunstliebhabern einen Erlebnis- und Erfahrungsraum der besonderen Art bietet. Das 150 Kurse umfassende Programm ist Bestandteil des GasthörerCard-Programms der Freien Universität. In jedem Wintersemester eröffnet sich hier für Interessierte eine lebendige Auseinandersetzung mit einer neuen kunsthistorischen Epoche. Von Oktober 2009 bis September 2010 steht die Kunst zwischen Nachkriegsmoderne und Gegenwart im Fokus.

Die ein bis sechs Termine umfassenden Kurse werden von einer Ringvorlesung begleitet, die Orientierung bietet in der schwer überschaubaren Fülle an Positionen in der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unter anderem wird hier erklärt, warum sich seit den 60er Jahren mit Pop Art und Fluxus die Grundkategorien künstlerischen Denkens radikal verändert haben. Berlin ist mit seinem unerschöpflichen Angebot dem zeitgenössischen Kunstgeist besonders nahe. Die Stadt hat sich mit ihren guten Arbeits- und Lebensbedingungen für junge Künstler und der steigenden Zahl von Galerien international zu einem der wichtigsten Zentren für aktuelle Kunst etabliert. Ein ideales Terrain für Kunstinteressierte, die eigenen Sehgewohnheiten zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entdecken. Ina Klotz, schon länger als Gasthörerin dabei, beschreibt ihre Eindrücke nach einem Beuys-Seminar: „Eine massive Auseinandersetzung, atemberaubend – der Zusammenprall, den man nicht erwartet hat.“

„Kunstgeschichte vor Ort“ unterstützt unterschiedliche Annäherungsweisen, vermittelt von mehr als 40 didaktisch und fachlich versierten Kunsthistorikern. Vor Ort machen sie Berlins Fülle an etablierten Kunstzentren und in der sogenannten Off-Szene erfahrbar: wie etwa Deutsche Guggenheim, Daimler Contemporary und Haus am Waldsee sowie in Galerien, Ateliers und bei privaten Sammlern. Diskutiert wird über Künstlerpersönlichkeiten wie Josef Beuys, Anselm Kiefer und Werner Tübke, Edward Hopper, Cy Twombly, Francis Bacon oder Pablo Picasso, Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit weniger bekannten, aber nicht weniger spannenden Künstlern direkt im Atelier. Und natürlich hat auch die Architektur ihren Platz. Internationale Architekten in Berlin, Regierungsbauten von der Wilhelmstraße bis zum Spreebogen oder auch das anstehende Projekt Humboldt-Forum werden historisch analysiert und kontrovers diskutiert.

Wie zur Kunst ist auch der Zugang zum Programm „Kunstgeschichte vor Ort“ sehr individuell. Aus dem reichhaltigen Kursangebot für das nach- und nebenberufliche Lernen kann sich jeder seine individuelle Auswahl zusammenstellen. Das Entree verschafft die „GasthörerCard Art“, die in einem Semester 60 Stunden Kunstgenuss für rund 160 Euro ermöglicht – und darüber hinaus den zusätzlichen Besuch von Lehrveranstaltungen an der Freien Universität.