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Tor zum Nahen Osten und zum Norden Afrikas

Freie Universität Berlin eröffnet im April ein Außenbüro in Kairo. Es soll die Kontakte zu Studierenden und Wissenschaftlern in der Region ausbauen

19.04.2010

Villa mit orientalischem Flair: In diesem Gebäude mit Garten in Kairo eröffnet die Freie Universität Berlin am 26. April ihr neues Außenbüro für den arabischen Raum.

Villa mit orientalischem Flair: In diesem Gebäude mit Garten in Kairo eröffnet die Freie Universität Berlin am 26. April ihr neues Außenbüro für den arabischen Raum.
Bildquelle: Florian Kohstall

Florian Kohstall ist Leiter der Dependance der Freien Universität in Kairo

Florian Kohstall
Bildquelle: privat

Das Büro von Florian Kohstall liegt in der größten Stadt der arabischen Welt: in Kairo. Mittendrin in der Millionen-Metropole, auf der Insel Gezira im Nil, wird die einladende Villa von einem üppigen Garten mit Schatten versorgt. Der mediterrane Ausblick macht schnell vergessen, dass Florian Kohstalls kleines Büro in dem Haus mit Schreibtisch und Telefon noch provisorisch ist. Die Dependance der Freien Universität werde zwar erst am 26. April offiziell eröffnet. „Aber wir sind seit Anfang des Jahres schon hier in Kairo vertreten“, sagt er.

In dieser Region kennt sich der promovierte Politologe aus: Vor zehn Jahren betrat Kohstall während seines Studiums am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität erstmals nordafrikanischen Boden. Damals absolvierte er ein Praktikum in der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Als Projektassistent des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) lernte er 2003 und 2004 nicht nur Kairo kennen, sondern auch das imposante Gebäude des DAAD, in dem sich nun sein Büro befindet. Im vergangenen Jahr promovierte er über die Hochschulreformen in Ägypten und Marokko, dafür hatte er drei Jahre lang vor Ort geforscht.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir für unser Büro in Kairo einen so profilierten Leiter gewinnen konnten“, sagt Dorothea Rüland, Direktorin des Center for International Cooperation (CIC) der Freien Universität. „Wir erhoffen uns dadurch eine sehr viel stärkere Präsenz der Freien Universität in Ägypten und der Region." Die Freie Universität könne auf diesem Wege ihre Kontakte auf allen Ebenen von Studierenden bis Wissenschaftlern ausbauen und wolle über den bereits starken Nahost-Schwerpunkt auch andere Fachbereiche einbeziehen.

Ägypten bietet sich nicht nur wegen seiner zentralen geografischen Lage für ein Büro der Freien Universität im arabischen Raum an. „In Ägypten, speziell in Kairo, gibt es die meisten Studenten in der gesamten Region“, sagt Kohstall. Er wird von Kairo aus die Freie Universität weiter mit Hochschulen im arabischen Raum vernetzen.

Bislang bestehen rund 20 Kontakte zwischen Fachbereichen der Freien Universität und Hochschulen im arabischen Raum, unter anderem in der Archäologie, Arabistik, Islamwissenschaft, Meteorologie, Physik, Politikwissenschaft und Veterinärmedizin. Ziel ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu bündeln und zu institutionalisieren. „Ich möchte gleichermaßen Anlaufstelle sein für Studenten und Wissenschaftler der Freien Universität, die sich für den arabischen Raum interessieren, und für Wissenschaftler aus der Region, die gerne nach Berlin gehen möchten“, sagt Kohstall. Der Netzwerker will zunächst herausfinden, welche Interessen einzelne Fachbereiche der Freien Universität haben und dann persönlich und per Post in Kairo und Umgebung für das ausländische Interesse werben. Dass die Freie Universität für Wissenschaftler und Studenten in der arabischen Region eine gute Adresse ist, davon ist Kohstall überzeugt: „Wir sind eine ausgezeichnete Universität mit exzellenten Wissenschaftlern, wir haben einen ausgeprägten Nahost-Schwerpunkt und sind in einem hervorragenden wissenschaftlichen Umfeld platziert.“