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Zu Gast: Dale Medearis

19.04.2010

Dale Medearis

Dale Medearis
Bildquelle: privat

Dale Medearis ist Umweltplaner. Zurzeit allerdings ist er auch so etwas wie ein Umweltbotschafter und ein Brückenbauer. Die Brücke reicht dabei von Deutschland bis in die Vereinigten Staaten. Transportiert werden Ideen, Innovationen und Strategien der nachhaltigen Energiewirtschaft. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Amerikaner in den Bereichen urbane Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Energie- und Klimapolitik von Deutschland viel lernen können“, sagt Dale Medearis. Dazu gehörten beispielsweise die Themen Fernwärme, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Wasserinfrastruktur und Verkehrsplanung.

Seit 20 Jahren beschäftigt sich Dale Medearis mit Umweltpolitik. In Virgina arbeitet der 45-Jährige als Umweltplaner für das Regierungspräsidium, die Northern Virginia Regional Commission. Dort ist er für die regionale Klimapolitik sowie die Energieplanung verantwortlich. Zuvor, von 1987 bis 2007, war Medearis im Internationalen Amt der Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency) tätig, wo er die Arbeit der Agentur in Europa, den OECD-Ländern und im Nahen Osten koordinierte. Er erhielt einen Doktortitel im Jahr 2007 in seinen Fachgebieten Umwelt und Planung. Seit diesem Jahr ist Medearis Alexander-von-Humboldt-Fellow und Stipendiat des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) an der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität: „Der Forschungsaufenthalt hier ermöglicht es mir, ein Stück deutsche Energie- und Klimapolitik in die Vereinigten Staaten zu bringen.“

Dale Medearis ist schon in seiner Kindheit mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Berührung gekommen. Sein Vater baute für die Familie ein Energiesparhaus der ersten Generation in den USA. Jetzt will Medearis deutsche Modelle von Passivenergie-Häusern und andere europäische Energie- und Klimakonzepte nach Virgina bringen.

„Es gibt viel zu tun“, sagt er. „In den nächsten Monaten in Berlin will ich unter anderem einen Bericht über die EU-Klimagesetze und Deutschlands Klimapolitik verfassen.“ Schon jetzt fühlt sich Medearis sehr wohl in Berlin. Nur eines gefällt dem Amerikaner an Deutschland nicht: „Die Autobahn ist verrückt. Das ist mir viel zu schnell.“