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Von Schlafforschern und Wahrheitssuchern

Die Welt des menschlichen Körpers: Mediziner, Psychologen und Pharmazeuten geben Einblicke

31.05.2010

Auf dem Charité-Campus Benjamin Franklin erleben Besucher die Bandbreite der Berliner Universitätsmedizin

Auf dem Charité-Campus Benjamin Franklin erleben Besucher die Bandbreite der Berliner Universitätsmedizin

Dabei können sie auch ihr geschick mit Nadel und Faden testen.

Dabei können sie auch ihr geschick mit Nadel und Faden testen.

Schlaflos durch die Lange Nacht

Wenn in der „Klügsten Nacht des Jahres“ Forscher aus 86 Fachbereichen der Freien Universität Berlin Einblicke in die Welt der Wissenschaft gewähren – wer will da schon schlafen? Wer schlafen will und nicht kann, gehört zu den rund 20 Millionen Deutschen, die laut Gesundheitsreport 2010 unter Schlafproblemen leiden. Mediziner des Charité–Campus Benjamin Franklin zeigen während der Langen Nacht im Universitätsklinikum am Hindenburgdamm 30 (UKBF) Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel im Schlaflabor: Mit dem sogenannten Somnocheck-Verfahren werden hier bei schlafenden Patienten Luftfluss, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz und Schnarchgeräusche ermittelt. Besucher können die Messgeräte ausprobieren und ihren eigenen Schlaftyp herausfinden. (UKBF, Informationsstand 17.00 bis 1.00 Uhr).

Wer verträumt durch die Gegend läuft, landet schon einmal in der Unfallchirurgie, wo Wunden genäht und Knochenbrüche geheilt werden. In der Langen Nacht haben Besucher die Möglichkeit, unter OP-Bedingungen eigenhändig mit Nadel und Faden zu hantieren. (UKBF, Informationsstand 17.00 bis 1.00 Uhr).

In fast jedem Fernsehkrimi wird dem Zuschauer mittlerweile eine Szene mit einer Leichenöffnung geboten. Aber wie verläuft eine Obduktion tatsächlich? Pathologen zeigen Besuchern den Sektionssaal und erläutern ihre Werkzeuge sowie die großen Volkskrankheiten anhand von Organpräparaten. (UKBF, Führungen: stündlich 18.00 bis 0.00 Uhr, Treffpunkt: zentraler Informationsstand).

Den eigenen IQ testen und Lügner entlarven

Oft wird der Eindruck vermittelt, ein hoher Intelligenzquotient (IQ) sei Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufs- und ein erfülltes Privatleben. Mit solchen Vorurteilen räumen die Wissenschaftler vom Arbeitsbereich Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Freien Universität in einem Vortrag auf. Sie erklären, was der IQ genau ist, wie er berechnet wird und welchen Nutzen seine Verwendung bringt. Wer will, kann in einem kurzen Test selbst seine Intelligenz am Computer messen und mehr über seine Stärken und Schwächen in bestimmten Leistungsbereichen erfahren. (Habelschwerdter Allee 45: Vortrag, stündlich 17.00 bis 23.00 Uhr, Raum JK 25/111, Allgemeine Intelligenztests am PC 17.00 bis 23.30 Uhr, Raum JK 25/109).

Lügen haben kurze Beine – oder korrekter: schwitzende Hände? In einem Experiment demonstrieren Wissenschaftler des Arbeitsbereichs Biopsychologie der Freien Universität die Funktionsweise eines Lügendetektors. Eine Versuchsperson wählt aus einer Gruppe von Objekten eines aus und prägt sich den Gegenstand gut ein, ohne ihn zu nennen. Anschließend werden mithilfe des Polygraphen (Lügendetektors) die körperlichen Reaktionen des Probanden bei der Gegenüberstellung mit dem gewählten und anderen Gegenständen gemessen. Können die Forscher so herausfinden, welches Utensil das erwählte ist? Und lassen sich mit diesem Verfahren auch wirklich Lügen erkennen? Die Wissenschaftler freuen sich auf eine kritische Diskussion mit dem Publikum! (Experiment um 18.00, 20.00, 22.00, 0.00 Uhr, je ca. 45 Min, Habelschwerdter Allee 45, Raum K 25/11).

Tabletten und Zäpfchen selbst herstellen

Die Mitarbeiter des Instituts für Pharmazie der Freien Universität weihen Besucher in die Geheimnisse der Arzneimittelherstellung ein: Interessierte können den Gehalt von Wirkstoffen in Medikamenten untersuchen, Teedrogen erkennen oder beobachten, wie ätherische Öle extrahiert werden. Wer möchte, greift selbst zu Mörser und Stößel und stellt ein Medikament her. Besucher erhalten in Vorträgen Einblicke in die aktuelle Forschung des Instituts, beispielsweise zu Arzneimittel-Entwicklung oder alternativen Testverfahren, mit denen sich Tierversuche reduzieren lassen. Es gibt aber auch Antworten auf ganz alltägliche Fragen, die sich aus dem Umgang mit Medikamenten ergeben: Was passiert mit den Tabletten in meinem Körper? Was weiß ich über Homöopathie? Und wann soll ich meine Tabletten nehmen: vor, zu oder nach dem Essen? (Vorträge ab 19 Uhr, Experimente und Präsentationen 18.30 bis 0.00 Uhr, Institut für Pharmazie, Königin-Luise-Straße 2 – 4).