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Schülerlabore, Schatzsuche und Schnitzeljagd

Wissenschaftswelten für Kinder und Jugendliche: Wo junge Forscher groß raus kommen

31.05.2010

Spannende Laborexperimente, knifflige Rätsel und Touren auf dem Campus erklären spielerisch wissenschaftliche Themen.

Spannende Laborexperimente, knifflige Rätsel und Touren auf dem Campus erklären spielerisch wissenschaftliche Themen.
Bildquelle: Michael Fahrig

Leselust entdecken und Schriften erlernen

Schöne Gute-Nacht-Geschichten und bunte Kinderbücher faszinieren Kinder wie Erwachsene. Der Umgang mit Schrift und Text ist aber nicht in jeder Familie selbstverständlich. Hier setzt der Arbeitsbereich Grundschulpädagogik der Freien Universität mit dem generationenübergreifenden Projekt „AlphaFamilie“ an. Die Wissenschaftler zeigen, wie man bei Kindern die Leselust wecken und die Beschäftigung mit Schrift fördern kann. Auf der Suche nach einem verborgenen Schatz zeigen die Forscher, welche Informationen sich hinter Buchstaben und Wörtern verbergen. Kinder können in Bilderbüchern schmökern und Eltern erhalten in einem Workshop Tipps zum interaktiven Vorlesen. Das Angebot für Kinder im Vorschulalter und deren Eltern ist teilnahmebegrenzt. (Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 23/122d: Präsentationen, Bilderbuch-Aktivität 17.00 und 18.00 Uhr, Workshop 19.00 Uhr, Anmeldung unter Telefon (030) 838-56301 oder info@alphafamilie.de)

Die Schriften vergangener Zeiten und fremder Kulturen kann man in der Langen Nacht an mehreren Orten bestaunen: Im Ägyptologischen Seminar und Institut für Altorientalistik wird eine „Edubba“, eine Keilschriftschule, eingerichtet. Hier können junge Besucher Wort- und Silbenzeichen erlernen, die die Sumerer vor 5000 Jahren erfanden. Aus feuchtem Ton werden flache Rundtafeln geformt, aus Schilfrohr wird ein Griffel geschnitten. Nach authentischen Vorlagen können dann einfache Schreibübungen, aber auch anspruchsvollere Texte angefertigt werden. Ihre beschrifteten Tafeln dürfen die Schreibschüler mit nach Hause nehmen. Besucher erfahren außerdem, was es mit dem berühmten mathematischen Papyrus „Rhind“ auf sich hat und lernen, wie der eigene Name in ägyptischen Hieroglyphen geschrieben wird. (17.00 bis 23.00 Uhr, Hittorfstraße 18)

Chinesisch oder Kyrillisch schreiben können Kinder im Osteuropa-Institut erlernen. Austauschstudierende und Mentoren malen mit ihnen Schriftzeichen, Namen oder Worte nach Wahl. Mit Tusche und Schminke werden Tattoos und Lesezeichen entworfen, deren Bedeutung nur ihre jungen Besitzer kennen. (Mal-Workshop für Kinder, 17.00 bis 22.00 Uhr, Haus 2, OG, vor dem K-Gang)

Besondere Schriftzeichen hat auch Japan zu bieten. Am Ostasiatischen Seminar können Kinder die Bedeutung der dekorativen Logogramme erraten, japanische Kinderlieder lernen und sich im „Stäbchen-Essen“ üben. (Japan für Kinder, 18.00 bis 19.00 Uhr, Ehrenbergstraße 26 – 28, kl. HS, Raum 004)

Experimente rund um den Fußball

Die Kinder-Mitmach-Kurse der Didaktiker der Chemie stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft: Warum wird ein Fußball in der Sonne praller? Werden Fußbälle beim Aufpumpen leichter? Was steckt alles in einem Fußball drin? Nachwuchs-Entdecker zwischen acht und zehn Jahren können im „Nawi(e) FUntastisch-Labor“ Experimente zum runden Leder verfolgen und anschließend selbst ausprobieren. Angeleitet werden sie dabei von den „Jungen Forschern“ – das sind Kinder, die seit über einem Jahr an den Experimentierkursen der Abteilung Didaktik der Chemie der Freien Universität teilnehmen. Sie haben ihre Lieblingsexperimente ausgesucht und vorbereitet, Plakate mit Fragestellungen und Versuchsanleitungen entworfen und werden alle nötigen Materialien und Geräte bereitstellen. Die Teilnahme ist wegen begrenzter Experimentierplätze beschränkt, daher bitte telefonisch vormerken lassen unter (030) 838-56708. (Experimente für Kinder von 8 bis 10 Jahren, 17.00 und 18.30 Uhr, Fabeckstraße 34 – 36, EG, Seminarraum)

Forschen wie die Großen im "EarthLab"

Der GeoCampus Lankwitz an der Malteserstraße 74 – 100 lädt ein in sein Schülerlabor „EarthLab“. In den neu eingerichteten Laborräumen lernen künftig Schulklassen in Ein- oder Mehrtages-Projekten die aktuellen Forschungsaktivitäten des GeoCampus kennen. Zur Langen Nacht können Schüler hier schon einmal eigenständig Experimente durchführen, die sich mit den Geowissenschaften beschäftigen und so die Prozesse des Systems Erde kennenlernen. Wie im GeoCampus-Programm für die Erwachsenen (siehe Seite 4) untersucht hier der Nachwuchs Gesteine, Sand und Kristalle, nimmt Fossilien unter die Lupe oder sieht sich eine Fossilien-Diaschau an. Wer will, kann Bilder malen oder in der gemütlichen Leseecke Bücher anschauen. Außerdem werden kleine Basteleien angefertigt, die später mit nach Hause genommen werden können. (Schülerlabor, GeoCampus Lankwitz, 17.00 bis 21.00 Uhr, Haus R)

"NatLab" für junge Wissenschaftler

Biologie ist langweilig und Chemie kompliziert? Von wegen! Im „NatLab“, dem Mitmach- und Experimentierlabor des Fachbereichs Biologie, Chemie und Pharmazie der Freien Universität lernen Schüler der Klassen 4 bis 6 sowie 10 bis 12 die Faszination der Naturwissenschaften kennen: Wer oder was lebt in einem Wassertropfen? Warum verfärbt sich Stoff in einer Lauge? Und wie arbeitet eigentlich ein Genetiker? Für ihre Experimente können die Schüler im „NatLab“ Geräte benutzen, die die Schule in der Regel nicht besitzt. Zudem arbeiten sie mit Methoden, die häufig in der Schule nicht angewendet werden können. Ob Neurobiologie oder Elektrochemie – am Infostand des „NatLab“ wird Bücherwissen durch praktische Experimente aus Biologie und Chemie erst richtig spannend. (Experimente für Schüler, 17.00 bis 23.00 Uhr, Fabeckstraße 34 – 36, vor dem Hörsaal)

Ausgrabungen und Schatzsuche per GPS

Geocaching, die moderne Form der Schatzsuche, bieten die Mitarbeiter des Instituts für Geografische Wissenschaften in der Langen Nacht: Sie gehen mit ihren Gästen per Global Positioning System (GPS) auf die Suche. Das GPS-System besteht aus rund zwei Dutzend Satelliten, die um die Erde kreisen und GPS-Signale aussenden. Ein GPS-Empfänger registriert die Satellitenzeichen und errechnet daraus seine genaue Position. Im Garten erklären Wissenschaftler das Prinzip von GPS und wie die tragbaren Empfänger funktionieren. (17.00 bis 22.00 Uhr, 20minütige Schnitzeljagd nach Geographenart, Hittorfstraße 18, Treffpunkt im Garten)

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Buddeln und Graben? Bei einer archäologischen Grabung steht nicht die hektische Suche nach spektakulären Funden im Mittelpunkt, sondern die genaue Dokumentation. Im Garten des Instituts für Klassische Archäologie der Freien Universität können junge Forscher lernen, richtig zu graben und Funde zu bearbeiten. In kleinen Teams kann der Nachwuchs ein Gebäude freilegen, einen Plan zeichnen und anschließend die Funde im Fundzelt bestimmen. Ein eigenes Grabungstagebuch erinnert die Kinder auch noch zu Hause an die Entdeckungen der Langen Nacht. Wer Grabungsleiter werden möchte, sollte sich zwischen 17.00 und 20.00 Uhr immer zur vollen Stunde einfinden. Eltern können parallel das Vortragsprogramm für Erwachsene besuchen. (Archäologische Ausgrabung für Kinder, stündlich von 17.00 bis 20.00 Uhr, Hittorfstraße 18, im Garten)

Nachtwanderung und Science-Rallye

Das Gelände der Tiermedizin in Düppel bietet zahlreiche Ecken, die schon am Tage eine Entdeckungsreise wert sind. Nach Sonnenuntergang erscheinen Geräusche und Gerüche jedoch besonders intensiv. Bei einer Nachtwanderung können kleine und große Abenteurer auf eine Entdeckungsreise zwischen Kuhstall und Misthaufen gehen, Pferdegetrappel und Hundegebell hören, oder Ziegen beim Schlafen zusehen. Wer weiß, vielleicht findet der eine oder andere auch einen kleinen Schatz? (Nachtwanderung, 21.00 bis 0.00 Uhr, stündlich jeweils 30 Minuten, Treffpunkt: Parkplatz, Oertzenweg 19 b, bitte Taschenlampe mitbringen)

Eine Schnitzeljagd für schlaue Köpfe, die „Science Rallye“, führt Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre anhand eines ausgeklügelten Fragebogens mit Landkarte durch das Zuse-Institut Berlin sowie durch die Institute für Physik, Mathematik und Informatik. Teilnehmer können an jedem der beteiligten Institute starten, dort gibt es auch die notwendigen Unterlagen. Die Rallye führt alle unter anderem zu kühler Physiker-Eiscreme und heißen Vorführungen der Berliner Feuerwehr. Zu gewinnen gibt es zahlreiche Preise wie Kino-Gutscheine, Feuerwachen-Besuche oder spannende Bücher. Die Preisverleihung findet um 23.00 Uhr auf der Wiese vor dem Institut für Informatik statt. (Science Rallye, 17.00 bis 23.30 Uhr, Takustraße 7 und 9, Arnimallee 6 und 14)