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Zu Gast: Hisashi Yamamoto

19.11.2010

Hisashi Yamamoto entwirft Moleküle. Das funktioniert in etwa wie bei einem Architekten, der Gebäude entwickelt. In seinem Labor werden aus organischen Grundsubstanzen neue natürliche Bausteine des Lebens wie Aminosäuren oder Kohlenhydrate zusammengesetzt. „Mein Ziel ist es, chemische Reaktionen zu finden, die Moleküle für pharmazeutische oder andere wissenschaftliche Anwendungen effektiver und selektiver machen“, sagt der im japanischen Kobe geborene Forscher. Der Professor an der University of Chicago gilt als einer der führenden Wissenschaftler der Organischen Chemie. Seitdem ihn 2007 der Alexander von Humboldt-Forschungspreis an die Freie Universität Berlin führte, ist Hisashi Yamamoto hier ein häufig und gern gesehener Gast. „Professor Yamamoto ist ein international vielfach ausgezeichneter Forscher, der viele neue Entwicklungen in der Organischen Chemie angestoßen hat“, erklärt Hans-Ulrich Reißig, Professor am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin. „Wegen seiner hohen wissenschaftlichen Kreativität, aber auch durch seine Weltgewandtheit und Kontaktfreude ergeben sich immer wieder neue Möglichkeiten, wissenschaftliche Probleme zu diskutieren oder fruchtbare Zusammenarbeiten zu beginnen.“

Bereits als Teenager beschäftigte sich Hisashi Yamamoto mit Organischer Chemie und hatte schon Chemiebücher auf Universitätsniveau gelesen, bevor er den ersten Hörsaal betrat. „Ich habe mich nie für etwas anderes interessiert“, sagt der Professor heute. „Organische Chemie ist mein Leben!“

Seit rund 40 Jahren arbeitet Hisashi Yamamoto an der Totalsynthese wichtiger Naturstoffe und zählt vor allem auf dem Gebiet der Katalyse mit Lewis-Säuren zu den international herausragenden Forschern. „Die große Frage in der Organischen Chemie lautet: Wie können Moleküle in nur sehr wenigen Schritten hergestellt werden?“, erklärt der Chemiker. „Ein Molekül zukünftig in drei Schritten synthetisieren zu können, anstatt in 20 – das könnte die Welt verändern.“