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Wissenschaftler zu Gast in Dahlem

Modernes Theater und fast vergessene Malerei

19.11.2010

Sprache und Literatur, Bildende Kunst und Theater: Neue Impulse erhalten Studierende derzeit auch durch Gastprofessoren in verschiedenen Fächern der Geisteswissenschaften: Neben der August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin Susanne Lange (mehr hierzu auf Seite 1) und Sara Stridsberg, der Samuel Fischer-Gastprofessorin am Peter- Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, lehren derzeit weitere Gastwissenschaftler an der Freien Universität: Peter Snow, Professor für Theaterwissenschaft an der australischen Monash University, hat die Ludwig-Hirschfeld-Mack-Gastprofessor am Institut für Englische Philologie angenommen. Alan Wallach, Professor für Kunst, Kunstgeschichte und Amerikastudien am College of William and Mary in Virginia, USA, lehrt als Gastprofessor amerikanische Kunst am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien.

Peter Snow entdeckte seine Passion auf Umwegen: Drei Jahre lang studierte er zunächst Medizin, Philosophie und Psychologie in Oxford. Nach seinem vierten Studienjahr entschied er sich für ein ganz neues Fach – die Theaterwissenschaft. Diese Entscheidung hat sich für den derzeitigen Ludwig-HirschfeldMack-Gastprofessor ausgezahlt: Peter Snow ist als Regisseur, Schriftsteller, Theaterproduzent und -darsteller tätig und hat an der Entstehung von mehr als 60 Produktionen in Europa, Asien und Australien mitgewirkt. Zudem lehrt er seit 1995 an der australischen Monash University. Am Institut für Englische Philologie der Freien Universität bietet er Veranstaltungen zu „Philosophy of Performance“, „Contemporary Performance“ und „Theatre Making“ an. Die Gastprofessur wird finanziert vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und der australischen Botschaft in Berlin.

Als Experte für die Malerei in den USA vor 1945 gilt Alan Wallach als Koryphäe. Als Autor wegweisender Arbeiten hat der Professor für Kunst, Kunstgeschichte und Amerikastudien am College of William and Mary in Virginia, USA, wesentlich zum wissenschaftlichen Diskurs über die amerikanische Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts beigetragen. Als Kurator der Ausstellung „Thomas Cole: Landscape into History“ rückte er ein lange vernachlässigtes Genre ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Ausstellung, die im National Museum of American Art in Washington und im Brooklyn Museum in New York gezeigt wurde, stellt einen Meilenstein in der Wiederentdeckung der sogenannten Hudson River School dar. Als Gastprofessor für amerikanische Kunst bietet Alan Wallach in Verbindung mit dem Kunsthistorischen Institut zwei Kurse an: „Rethinking the Hudson River School“ zur Landschaftsmalerei und „A Critical Historiography of the History of American Art“ zur Kunstgeschichtsschreibung in den USA.

Die Gastprofessur für amerikanische Kunst an der Freien Universität soll das Studium amerikanischer Kunstgeschichte in Europa fördern. Finanziert wird sie von der Terra Foundation for American Art.