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Zu Gast: Claudia Hucke

18.12.2010

Ursprünglich wollte Claudia Hucke nur für ein Jahr nach Jamaika gehen. Ihre jamaikanische Freundin hatte sie auf eine Stellenausschreibung am Edna Manley College of the Visual and Performing Arts in der Hauptstadt Kingston aufmerksam gemacht, wo sie sich prompt mit Erfolg bewarb. Mittlerweile lebt die deutsche Kunsthistorikerin seit sieben Jahren in der Karibik und arbeitet dort als Dozentin für Kunstgeschichte.

Die gebürtige Fuldaerin hat an der Universität Hamburg studiert und wurde dort im Januar dieses Jahres mit einer Arbeit über jamaikanische Kunst im ersten Jahrzehnt nach der Unabhängigkeit des Landes 1962 promoviert.

Im Rahmen eines Forschungssemesters an der Freien Universität Berlin vermittelte Claudia Hucke Studierenden des Kunsthistorischen Instituts in diesem Wintersemester die Kunst Jamaikas.

„Vor Beginn der nationalistischen Bewegung in den dreißiger Jahren, die letztendlich zur Unabhängigkeit führte, waren es vor allem Europäer, die das Land bereist und Kunst geschaffen haben“, sagt Claudia Hucke. Erst seit den sechziger Jahren gebe es in Jamaika überhaupt die Möglichkeit, Kunst zu studieren. Am heutigen Edna Manley College werden derzeit rund 200 Studierende der Kunst ausgebildet, die dort ihren Bachelor of Fine Arts erwerben können. Für das Master-Studium müssen sie ins Ausland wechseln.

An der Freien Universität hielt Hucke in diesem Wintersemester ein Seminar zur jamaikanischen Kunst und einen Vortrag im Kolloquium zur Kunst Afrikas in Zusammenarbeit mit Tobias Wendl und Kerstin Pinther. Wendl und Pinther leiten die in diesem Jahr am Kunsthistorischen Institut eingerichtete Professur für die Kunst Afrikas – die erste ihrer Art in Deutschland. Auf diese Weise vermittelt die deutsche Kunsthistorikerin Studierenden in ihrem Heimatland die Kunst ihrer Wahlheimat.