Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

Die Freundschaften, solche die sich zwischen den Studenten entwickelten und solche die zwischen Studenten und Lehrkräften entstanden sind. Trotz der großen Zahl an Studenten hatte ich immer das Gefühl, dass meine Professoren oder Tutoren stets bereit waren, um individuelle Fragen zu beantworten. Es gab eine Kordialität, eine Gemeinsamkeit zwischen allen Mitglieder der Universität, unabhängig vom jeweiligen Status.

Was ist das Wichtigste, das Sie hier gelernt haben?

Zu lernen, zu hinterfragen und mir selbst auch in Ungewissheit zu vertrauen.
Freilich habe ich tiefe, feste Kenntnisse in die Betriebswirtschaftslehre gewonnen. Das Wichtigste jedoch aber war die kritische Annäherung an die Materie. Auf diese Art und Weise habe ich das Denken, das Fragen und das Lernen gelernt. Diese Fähigkeiten haben mir später im Berufsleben geholfen, um neue Kenntnisse zu erwerben und Entscheidungen zu treffen, auch wenn ich nicht immer sicher gewesen bin, dass es richtig gewesen ist.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

Lass dir mehr Zeit, denn es gibt ausreichend Zeit, all das zu tun, wonach du strebst. Das Leben ist lang und die Möglichkeiten nahezu unendlich. Viele Wege werden dich zu dem gleichen Ziel führen und es ist vollkommen in Ordnung eine Zeit lang einem anderen Weg zu folgen, bevor du dich endgültig für einen Weg entscheidest.

Wenn ich der Freien Universität zum 70. Geburtstag etwas schenken dürfte,…

...dann wäre es die Ruhe, um in diesen turbulenten Zeiten nicht die Richtung zu verlieren, die unsere Universität kennzeichnet. Veritas, Iustitia, Libertas, auf diesen Werten wurde die Freie Universität gegründet und getragen auf den Schultern der Studenten, werden diese nicht in Vergessenheit geraten.