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Christiane Einnolf

Alumna Dr. Christiane Einnolf studierte und promovierte im Fach Humanmedizin und arbeitete im Institut für Molekularbiologie und Biochemie.

13.07.2018

Alumna Dr. Christiane Einnolf arbeitet als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in eigener Praxis.

Alumna Dr. Christiane Einnolf arbeitet als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in eigener Praxis.
Bildquelle: Bettina Keller

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

Das Studium in der Grundlagenmedizin war für mich eine besondere Erfahrung. Ich konnte mich langsam von der Pike auf entwickeln. Angefangen bei der MTA in der Forschung über die erste Lehrtätigkeit als studentische Hilfskraft bis zu meiner ersten Facharztausbildung als Ärztin für Anästhesie. Die Freie Universität bot mir die Möglichkeit, meinen beruflichen Weg zu finden und gleichzeitig meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich habe das stets als Freiheit erlebt, da es mir anders nicht möglich gewesen wäre. Das besondere Erlebnis war die Zulassung zum Medizinstudium nach 13 Wartesemestern. Es war ein großartiges Gefühl.

Was ist das Wichtigste, das Sie hier gelernt haben?

Ich bin bei meinen Arbeitgebern zu Eigenverantwortung und zum zu mir Stehen angeleitet worden. Ich habe gelernt, dass ich keine juristische Anklage zu fürchten habe, wenn ich Patientinnen und Patienten ernst nehme, ihre Sichtweisen zu verstehen versuche und meine Therapieangebote realistisch formuliere. Ich habe gelernt, Patientinnen und Patienten auf Augenhöhe zu begegnen, und sie so zu behandeln, wie ich mir das selbst wünsche. Auf diese Weise habe ich vor allem gelernt, Nichtmachbares zu benennen und machbare Wege zu finden.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

Ich hätte mir die Gelassenheit der Berufserfahrenen früher gewünscht. Ich würde mich wieder ermutigen, nach und nach schwierige und komplexe Lerninhalte zu erfassen, und mich dabei nicht unter Druck zu setzen. Das Berufsleben ist lang genug, um berufliche Wechsel vorzunehmen, und immer wieder Neues lernen zu können.

Wenn ich der Freien Universität zum 70. Geburtstag etwas schenken dürfte,…

... dann wünsche ich der Universität, die mir die berufliche Freiheit ermöglicht hat, dass sie eine Freie Universität in einem freien Land bleiben wird.