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Arne Wegner

Seit 2014 studiert Arne Wegner Rechtswissenschaft an der Freien Universität.

17.01.2018

Arne Wegner

Arne Wegner
Bildquelle: Heinrich Petkau

Kennste eine, kennste alle?! Was würden Sie vermissen, wenn Sie nicht an der Freien Universität Berlin studierten (Personen, Orte, Besonderheiten)?

Die Freie Universität Berlin ist ein Tor zur Welt, ein Mentor der den Weg zu Großem eröffnen kann. Doch das Große findet sich so oft – zwischen Rost- und Silberlaube – im Kleinen. Nach Auslandsstationen in Manila, Montpellier, Cambridge, Lausanne und Genf schätze ich an der Freien Universität den herausragend menschlichen Fokus. Mir blieb in Erinnerung, dass ich als junger Student eine rechtsvergleichende Frage per Mail an einen AG-Leiter formulierte. Dieser antwortete beeindruckend ausführlich. Die Antwort enthielt Sätze wie: Denke vom Ende, wo möchtest Du hin, Kontinuität ist der Schlüssel. Ein persönlicher Moment, der mir zeigte diese Universität bewegt Menschen.

Und: Was mir fehlen würde, wenn ich nicht mehr an der „Freien“ wäre? Der Henry-Ford-Bau. Die Idee der lichtdurchfluteten Transparenz und der „Demokratie als Bauherr“, als Symbol des Stils der Neuen Sachlichkeit deutet die Offenheit dieser Institution nur an. Bedenke man die Liste der Alma Mater wie Heinrich August Winkler bis Marc-Uwe Kling und Eckart von Hirschhausen hinzu Klaus Wowereit, bleibt kein anderer Schluss zu: Diese Uni lebt und lehrt Vielfalt.

An welches Erlebnis, welche Begegnung oder welche Veranstaltung an der Freien Universität werden Sie sich noch lange erinnern?

Ein wissenschaftliches Seminar bei Professor Heike Schweitzer hat in mir den europäischen Gedanken ganz konkret werden lassen. Als Koryphäe des Europäischen Wirtschaftsrechts hat es Frau Schweitzer geschafft in zwei Tagen den europäischen Narrativ vom Binnenmarkt und Frieden über transnationale geltende Rechtsprinzipien in die Köpfe und Herzen der Studenten zu transportieren.

Anschließend verbrachte ich Studienaufenthalte in Cambridge, sammelte Praxiserfahrung beim Europäischen Gerichtshof und im Auswärtigen Amt, lernte Französisch, schrieb eine Abschlussarbeit in Genf auf eben dieser Sprache über den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Eine Handlungsfolge, die ohne dieses Seminar so nicht entstanden wäre. Eine begeisternde Lehrende veränderte meinen Lebensweg, meine Zukunftsidee.

Wenn ich meiner Uni zum 70. Geburtstag etwas schenken dürfte, …

Meinen Enthusiasmus, als Botschafter dieser bewegenden Geschichte. Die Freie Universität Berlin, erwachsen aus den politischen Auseinandersetzungen der Nachkriegszeit, gegründet nach dem Berliner Modell in Freiheit der Lehre und heute als Symbol des kooperierenden Miteinanders, bietet sie Nährboden und Zukunftskraft für jeden angehenden Lernenden und Lehrenden.