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Robert-von-Ostertag-Haus – Zentrum für Infektionsmedizin

Das Robert-von-Ostertag-Haus (RvO) des Fachbereichs Veterinärmedizin in Düppel ist in den Jahren 2010 bis 2013 unter dem Arbeitstitel „Forschungshaus Molekulare Veterinärmedizin (FMV)“ für die fünf infektiologisch arbeitenden Institute für

  • Virologie,

  • Immunologie,

  • Mikrobiologie und Tierseuchen,

  • Tier- und Umwelthygiene sowie

  • Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

unter der Projektleitung der Technischen Abteilung errichtet worden.

Die Fächerauswahl hatte wissenschaftssystematische Gründe und bietet den beteiligten Einrichtungen die Möglichkeit, hochinstallierte Flächen und kostspielige Geräte gemeinsam wirtschaftlich zu nutzen.

Die beteiligten Institute waren zuvor in mehreren Gebäuden der früheren Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin im Bezirk Mitte, in Berlin-Dahlem und in Düppel in provisorischen Verhältnissen untergebracht. Durch die Inbetriebnahme des Neubaus ab Mai 2013 hat der Fachbereich Veterinärmedizin einen wesentlichen Schritt zur Konzentration aller Einrichtungen des grundständigen Studiums am Standort Düppel erreichen können.

Die Planungen für das RvO haben unter verschiedenen Titeln und in teilweise wechselnder Institutszusammensetzung als Dreier-, Vierer- und Fünfer-Institut eine bis in das Jahr 1983 zurückreichende Geschichte. Das letzte Bedarfsprogramm ist im Jahr 1999 von der Freien Universität aufgestellt und von den zuständigen Senatsverwaltungen geprüft und gebilligt worden. Das ursprünglich anstelle des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin vorgesehene Institut für Geflügelkrankheiten wurde im Jahr 2004 im Gebäudebestand in Düppel dauerhaft untergebracht, deshalb war eine neuerliche Bedarfsanpassung erforderlich.

Nach einer europaweiten VOF-Ausschreibung wurde das Büro HENN Architekten im Jahr 2005 als Generalplaner mit der Planung und Errichtung des FMV beauftragt.

In einem vorgeschalteten Planungsschritt wurde durch den Generalplaner ab Oktober 2005 das Bedarfsprogramm 1999/2004 gemeinsam mit den Instituten einer durchgreifenden Revision nach der „Programming“-Methode unterzogen. Ziele waren die Optimierung der Nutzung bei möglichst ökonomischer Standardisierung hochinstallierter Flächen, die wechselnde Vergabe von Laboratorien an Drittmittel-Projekte einzelner Institute und die gemeinsame Nutzung zentraler Einrichtungen unter Beachtung der Belange des Infektionsschutzes. Bei der weiteren Planung und Realisierung des Bauvorhabens ab 2006 waren dann noch Anpassungen an neue Bedarfsanforderungen von vier neuberufenen Institutsleitern erforderlich. Die Bauplanungsunterlage (BPU) war im Jahr 2009 fertig und wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geprüft und gebilligt.

Das RvO wurde noch als übergeleitetes Vorhaben nach dem Hochschulbauförderungsgesetz zur Hälfte aus Bundesmitteln finanziert; den verbleibenden Landesanteil brachte die Freie Universität durch Erlöse aus Grundstücksverkäufen auf.

Das Haus hat eine Hauptnutzfläche (HNF) von 3.790 qm. Es bietet neben Laborräumen des S2-Standards unter anderem auch ein S3-Labor für die Forschung an hochpathogenen Erregern, eine Aerosolkammer, einen großen Kurssaal mit 84 Laborplätzen und einen Kleingruppenraum mit 18 Laborplätzen für die Lehre, sowie drei Seminarräume. Die Gesamtkosten betrugen rund 27 Millionen €.

Nach dem ersten Spatenstich an der Robert-von-Ostertag-Straße am 7. Dezember 2009 konnte am 14. Oktober 2010 der Grundstein gelegt werden. Am 25. Mai 2011 wurde das Richtfest gefeiert. Nachdem die Institute ab Mai 2013 eingezogen waren, fand die feierliche Einweihung am 24. März 2014, dem 150. Geburtstag des Namensgebers, statt.

 

(Burkhard Golze - Referat Bauplanung) 


Innenansicht

Innenansicht des zentralen Atriums, CAD-Darstellung: HENN Architekten

 

Eingangsfassade

Eingangsseite an der Robert-von-Ostertag-Straße, Foto: HENN Architekten

 

Kurssaal

Großer Kurssaal, Foto: HENN Architekten

 

Projektdaten:

Planung und Ausführung:

Generalplaner HENN Architekten LPH 1-8 / Oktober 2005 – Mitte 2013

Projektsteuerung:

Technische Abteilung, Referat Bauplanung / Referat Baudurchführung / Referat TGA und Betriebstechnik